Multiplex Funcub - der Buschflieger?

oder: Auch gekaufte Flieger fliegen gut.
(Dachte ich zumindest zu Anfang.)

Mit so einer Art Blog weiter unten auf dieser Seite.
(März bis September 2022)

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Für ganz Eilige

Inzwischen findet sich hier viel Text. Für eine Einschätzung und eventuelle Kaufentscheidung daher zunächst eine sehr knappe Zusammenfassung meiner bisherigen Erfahrungen. Diese bestehen aus mehreren hundert Trainingsflügen für Starts und Landungen in der Wildnis abseits von Modellflugplätzen.

Funcub als RR-Version ist gut verarbeitet, fliegt gut und hat nur kleinere Mängel, diese besonders im Bereich des Fahrwerks. Wer 3D-Fliegen kann, kommt sicherlich auf Anhieb zurecht. Entgegen allen Behauptungen im Internet ist die Funcub jedoch nichts für Anfänger, schon gar nicht für Leute, die damit ohne Hilfe ihre ersten Schritte im Modellflug machen wollen. Wer selbständig einen einfach zu steuernden Elektrosegler über alle 3-Achsen fliegen kann, könnte mit der Funcub jetzt Bodenstarts und Landungen mit Fahrwerk üben. Mit dem verbauten Antrieb ist die Funcub deutlich übermotorisiert. Das vereinfacht Bodenstarts, fordert jedoch Unerfahrene heraus.

In Grenzbereichen verhält sich mein Exemplar der Funcub nicht so gutmütig wie häufig behauptet. Sie verzeiht auch Steuerfehler nur recht unwillig und ist für Überraschungen gut. Ein halbwegs langsamer Landeanflug, ohne Tendenzen zum Abschmieren, wurde erst möglich, nachdem ich, zusätzlich zu den gesetzten Landeklappen, die Querruder leicht angehoben habe. Ohne gesetzte Klappen dürfen die Querruder jedoch wiederum nicht angehoben werden, weil sich das dann negativ auf die Steuerung auswirkt. Das Setup des Fliegers ist also nicht so ganz einfach. Abheben, auch von unebenen Flächen, gelingt dank der Übermotorisierung innerhalb kurzer Strecke. Für einen langsamen kontrollierten Landeanflug plus STOL-Punktlandung braucht es ruhige Luft, viel Übung, das passende Setup und häufig einiges an Glück.


Wer vor längeren Textpassagen nicht zurückschreckt, den verweise ich auf diese Seiten:


Erfahrungen mit der Funcub (Stand: 9.9.2023)

Beginnend ab Anfang März 2022 habe ich intensiv das ganze Jahr über vor allem Starts, Anflüge und (Punkt-)Landungen geübt. Die genaue Anzahl von Flügen habe ich leider nicht mitgezählt, jedoch schätze ich, dass es zwischen 400 und 600 Starts und fast ebenso viele Landungen waren.

Generell ist der Flieger gut durchdacht und auch gut verarbeitet - bis auf ein paar kleinere Mängel, die eigentlich nicht sein müssten (siehe unten). Bei Elektronik und Antrieb wurden hochwertige Komponenten verwendet und gut verkabelt, wobei für die Wölbklappenservos robustere Typen angebracht wären. Bei Endmontage und dem Erstflug traten keinerlei Probleme auf. Nach den ersten Flügen mit hohem Propellerverschleiß habe ich den etwas kleineren Prop 11x7 von APC montiert, der neben einem größeren Sicherheitsabstand vom Boden zusätzlich eine deutlich sanftere Gasannahme bewirkt.

Rechnet man als wirksame Auftriebsfläche tatsächlich nur die Tragfläche, und nicht etwa auch das Höhenleitwerk mit, kommt man auf eine Flächenbelastung von 44 bis 47 g/qdm - je nach Akku. Verglichen mit meinen Thermikseglern ist das mehr als doppelt so viel (*). Trotzdem kann auch ohne gesetzte Klappen relativ langsam geflogen werden, wobei natürlich irgendwann auch der Strömungsabriss kommt, leider gerne mit der Tendenz zum Abschmieren über ein Tragflächenende, meist nach links. Dieses Verhalten scheinen jedoch nicht alle Exemplare der Funcub zu haben, wenn ich Diskussionen in Internet-Foren Glauben schenke. Erst nach vielen Experimente habe ich eine Lösung gefunden, wie ein Abschmieren weitestgehend verhindert werden kann: Klappen setzen und Querruder um ca. 3 mm hochfahren. Ansonsten lässt sich der Flieger recht präzise durch die Gegend manövrieren, vorausgesetzt man beherrscht die Steuerung über alle drei Achsen ein wenig. Es geht auch eine Steuerung nur über Seitenruder oder nur über Querruder. In der Praxis steuere ich viel über die Seite und korrigiere nur über Quer. Beim Setzen der Klappen muss unbedingt die Höhenruderkompensation laut Anleitung von Multiplex eingestellt werden.

Die Position des Flugakkus ist sehr unkritisch. Funcub fliegt schwanzlastig mit einem 140g schweren 3x1800er Akku mitten in der Akkuaufnahme und auch kopflastig mit einem 250g schweren, 13cm langen 3x3200er Akkuklotz, ganz nach vorne geschoben. Nach vielen Flügen ist mir die kopflastige Position am liebsten. Diese empfehle ich auch für die ersten Flüge. In dieser Konfiguration wird Funcub mit gesetzten Klappen auch am wenigsten schwammig.

Starts gelingen dank Übermotorisierung auch von der rauen Wiese, solange das Gras nicht zu hoch ist (siehe Blog 5.5.2022). Dabei lässt sich ein Ausbrechen gut mit dem Seitenruder verhindern. Gestartet wird ohne angehobene Querruder, sondern nur mit leicht gesetzten Klappen oder ganz ohne. Zum Start sanft und beständig mehr Gas geben, anfangs leicht ziehen, bei passender Geschwindigkeit neutral, dann hebt Funcub bereits mit Halbgas von alleine ab.

Landungen auf einem großen Modellflugplatz mit kurzem Rasen (Alternative: Golfplatz ohne Golfer) würden überhaupt kein Problem darstellen. Ich will jedoch innerhalb eines Kreises von wenigen Metern Durchmesser sanft und möglichst langsam aufsetzen und danach schnell stehen. Dafür braucht es einiges an Übung, Erfahrung und vor allem das richtige Setup. Solche Landeversuch endeten anfangs häufiger in Crashes unterschiedlichen Schweregrades, bis ich Funcubs Grenzen kennen gelernt hatte. Natürlich spielten auch meinen mangelnden Fertigkeiten in der ungewohnten Dosierung per Gasknüppel dabei eine gewisse Rolle. Die Landeklappen bewirken leider nicht, dass signifikant langsamer geflogen werden kann. Sie verändern lediglich die Sinkrate, erzeugen also Widerstand. Mit der Größe des Klappenausschlag kann ich im Landeanflug steuern, wie steil ich anfliegen kann, ohne zu schnell zu werden. Die Reaktion auf die Steuerung wird dabei schwammiger und es muss mehr Gas gegeben werden, um Höhe zu halten. Die Tendenz zum Abschmieren verbesserte sich erst durch zusätzlich leichtes Anheben der Querruder. Ein Strömungsabriss kündigt sich in der Regel durch Pendeln um die Hochachse an. Ignoriert man diese Warnung, folgt eine Drehung um die Längsachse mit dem dann folgenden Abschmierer.

Für schon etwas erfahrene Leute ist die Funcub als Trainer also gut geeignet. Dank teilbarer Tragfläche lässt sich Funcub super transportieren. Ich fahre ausschließlich mit dem Fahrrad und auf dem Rucksack geschnallter Funcub hinaus in die Wildnis zum Training.

(*) Ein solcher Vergleich ist streng genommen nur zulässig bei Fliegern ähnlicher Größe und Dimension. Da meine E-Segler jedoch zwischen 1,5 und 2 m Spannweite und Flächentiefen von 20 bis 30 cm haben, fügt sich Funcub hier nahtlos ein. Größere Flugmodelle von 4 oder mehr Metern Spannweite operieren mit Flächenbelastungen von deutlich über 40 g/qdm. Vielen Dank an Olli F von RC-Network für den Hinweis.

Die kleineren Mängel

  • Die Fahrwerksdrähte verbiegen sich bereits bei einer unsanften Bums-Landung (Sehr schön zu erkennen in diesem Youtube-Video beim Aufsetzen ab 1:40 und beim Wiederanrollen ab 1:50.). Dabei splittert leicht die Halteplatte (siehe Blog 8.3.2022), für die ein stabileres Teil her musste. Größter Mangel: Die Verbindungen der Stahldrähte sind nur weich gelötet, nicht etwa geschweißt. Hier braucht es ebenfalls etwas stabileres (siehe Blog 13.3.2022). Eine weitere Verstärkung, die einen allmählichen Spagat verzögert, ist am 17.9.2022 beschrieben. Die Fahrwerksdrähte sind übrigens keine Federstahl. Sie lassen sich mit etwas Übung nach einer Deformierung relativ einfach wieder in eine brauchbare Stellung zurück biegen.
  • Die Akkuhalterung löst sich beim Herausnehmen des angekletteten Flugakkus. Hier wurde mit Kleber/Harz gespart. Satt wieder einharzen hilft.
  • Werden die Tragflächenstreben auf Druck belastet, splittern sie, beginnend an den Enden, auf. Hier ist eine Verstärkung (siehe Blog 21.4.2022) angebracht.
  • Bei der Reparatur des abgerissenen Seitenruders zeigte sich, dass auch hier bei der Verbindung von Plastikteil mit Elapor an Kleber gespart wurde.

Ob das Folgende einen Mangel darstellt ist Ansichtssache. Es ist halt mein Blickwinkel aus der Sicht eines Flugzeugkonstrukteurs:

Wie bereits erwähnt, ist die Funcub nicht für den Langsamflug ausgelegt. Dies zeigt sich einerseits an der hohen Flächenbelastung, andererseits an dem an der Tragfläche verwendeten Profil. Darüber, was das für ein Profil ist, schweigt sich Multiplex aus. Es könnte sich um ein E 374, oder ähnlich, handeln. Es sieht zumindest nach einem nur leicht gewölbten Tropfen aus, also nicht nach einem Hochauftriebsprofil. Das für den Motorkunstflug entwickelte E 374 liefert maximal ein Auftriebswert von 0,8. Es soll für Rückenflug gut geeignet sein, zum langsamen Einschweben zur Landung jedoch eher nicht. Ich habe außerdem das Gefühl, dass das Profil wenig Reserven hat. Wenn man bei etwas Wind in einem Gebiet mit vielen Hindernissen (z.B. Hecken) landen will, scheinen bereits leichte Verwirbelungen zu heftigen Reaktionen des Fliegers zu führen. Ich musste lernen, dass bei einer gewissen Windrichtung ein Landeanflug über eine bestimmte Stelle auf jeden Fall zu vermeiden ist.


24.9.2022
Abspann Überraschend war heute doch Flugwetter. Und was für eins! Windstill und angenehme Temperaturen. Also ab zur Schultheisweiherwiese und einfach versuchen. Die Bodenverhältnisse waren grenzwertig. Da ich Starts inzwischen gut drauf habe, war das in die Luft kommen kein Problem. Dagegen bremst das Gras beim Aufsetzen schon recht deutlich. Hin und wieder endete das nach dem Ausrollen (bzw. Ausholpern) mit einem lustigen Koppeister bei dem Funcub wie ein Käfer auf dem Rücken liegen blieb. Dank Windstille konnte ich mit beherzt gasgeben, abheben, steigen, drehen und aus der gleichen Richtung wieder in den Landeanflug gehen. Landungen mit Klappen, halben Klappen und ohne Klappen gelangen zur Zufriedenheit. Einmal konnte ich für einen interessierten Vater+Kind Paradestart, -flug und -landung vorführen. Showtime also wieder einmal.

Es war wieder das abgeflogene Fahrwerk mit den abgefahrenen Rädern der letzten paar hundert Flüge montiert, diesmal mit Verstärkung und extra dritten Gummizug. Trotzdem rollte Funcub zum Ende hin breitbeiniger, obwohl keine der Landungen einem Crash gleichkam. Ich vermute, dass es doch solche Bodenverhältnisse sind, die das Fahrwerk überfordern, und nicht etwa meine Landekünste.

Ich schätze die Anzahl der Flüge heute auf 30, mein CMO meint keine 20. Er hat jedoch einige Zeit nicht aufgepasst, weil er die Kräuter auf der Wiese begutachtete. Sagt er zumindest. Jedenfalls war es heute ein gelungener Abschluss des Flugjahres mit der Funcub.

23.9.2022
Filmreif Da mein CMO vorgestern brauchbare Videoaufnahmen von meinen Flugkünsten mit der gelben Gefahr zustande brachte, habe ich ihn für heute verdonnert, die Starts und Landungen mit der Funcub zu dokumentieren. Das Filmset war diesmal die Hundewiese, die heute leider ihrem Namen gerecht wurde. Es waren viele Vierbeiner mit ihren Zweibeinern unterwegs. Also habe ich es bei knapp zwei Händen voll Flügen belassen, also nur so viele, bis wir die Szenen im Kasten hatten.

So richtig gut drauf war ich heute nicht. Daher gelangen die Landungen auch nur eher mäßig. Vielleicht lag es jedoch auch daran, dass mein CMO mit filmen beschäftigt war und nicht bei passender Gelegenheit 'Mehr Gas' rufen konnte. Die Fahrwerksverstärkung (siehe 17.9.2022) hatte Gelegenheit sich zu bewähren. Das tat sie dann auch.

Die Bodenverhältnisse waren heute noch OK. Jedoch ist für die nächsten Tage kein Flugwetter in Sicht. Es wird durchwachsen, mit häufig Regen, Wind und nicht zu kalt. Also ideale Bedingungen für das Gras, den Himmel zu erklimmen, oder zumindest wirkungsvoll den Flugbetrieb von Fliegern mit Fahrwerken zu verhindern. Ich vermute daher, dass es heute der letzte Funcub-Tag für dieses Jahr gewesen ist. Bis die Bauern im nächsten Frühjahr zum ersten Mal ihre Wiesen mähen, werde ich wieder meine Elektro-Segler bewegen. Auch nicht schlecht!

Resümee für das Jahr 2022 mit der Funcub: Ich habe die warme Jahreszeit tatsächlich sehr intensiv zum Modellfliegen genutzt. Intensiver, als so manch anderes Jahr. Und ich habe sehr viel dazu gelernt, was die Steuerung von Motorflugzeugen angeht. Dazu brauchte es jedoch auch diese Intensität und Beharrlichkeit, sowohl beim realen Fliegen und auch am Simulator. Mehr als einmal wollte ich die Sache zwischendurch hinschmeißen und mich nur noch mit der gewohnten und entspannten Thermiksegelei abgeben. Funcub brauchte etliche Reparaturen, Verbesserungen und Optimierungen, bis ich sie einigermaßen im Griff hatte. Darum steht auf der Tragfläche seit einiger Zeit auch "NOFUNCUB". Der vor dem Kauf erhoffte Problemlos-Flieger ist sie jedenfalls nicht. Jedoch habe ich auch daran gelernt. Leider habe ich die Anzahl von Starts und Landungen nicht genaustens mitgezählt. Ich schätze jedoch, dass die Zahl irgendwo zwischen 400 und 600 liegt.

21.9.2022
Fähsellfluch Mit der 'gelben Gefahr' funktioniert es immer besser. Damit ist nicht (!) der Herr in der Mitte des Leinenkreises gemeint, sondern der Flieger, der um ihn herum saust. Endlich scheint bei mir der Knoten geplatzt zu sein, wie man das Teil gleichmäßig auf Höhe hält. '9 1/4 Runden' war die Ansage von meinem CMO nach dem Bodenkontakt (Landung kann man das noch nicht nennen).

Zur Erklärung: Das Flugzeug ist ein Spielzeug aus dem letzten Jahrtausend. Vortrieb liefert ein 400er Motor, der außer Luft bereits eine Reihe von Günther-Propellern zerschreddert hat. Die Energie kommt aus einem 3er-Lipoly in der linken Hand des Möchtegerne-Piloten. In der rechten Hand hält er einen Griff mit Schalter von dem aus zwei Drähte die gelbe Gefahr in eine Kreisbahn zwingen und gleichzeitig den Strom übertragen. Ich bewundere die Beharrlichkeit, mit der mein CMO, die Folgen der permanenten Crashs immer wieder repariert. Eigentlich entstanden aus einer Schnapsidee (trotz fehlenden Schnaps), macht uns die Sache inzwischen so viel Spass, dass ich wohl über den Winter ein 'richtiges' Fesselflugmodell bauen muss. Elektrisch natürlich! Puh!

Ansonsten: Kurz vor Sonnenuntergang haben wir noch den Zustand der Schultheisweiherwiese inspiziert. Wo sich vor zwei Wochen noch eine Trockensteppe ausbreitete, wachsen heute Pilze im frischem Gras. Ich befürchte, ein Flugbetrieb mit Funcub wird nicht mehr lange möglich sein. Übermorgen wollen wir es wieder probieren.

17.9.2022
Landehilfe Nachdem der Sommer bisher vor allem zum aktiven Fliegen verleitete, nimmt jetzt im Herbst die Lust zum Basteln wieder zu. Vielleicht auch deshalb, weil mein CMO einen Elektro-Fesselflieger (die 'gelbe Gefahr') nach langen Jahren wieder rausgekramt hat. Nach einigen Tagen Versuchen und viel Reparatur ist klar geworden, dass hier ein Bereich ist, wo seine Fähigkeiten, ein Modell in der Luft (bzw. im Kreis) zu halten den meinigen (noch) deutlich überlegen sind. Das motiviert ihn!

Jedenfalls bin ich das Thema Fahrwerksverstärkung für die Funcub nun doch endlich mal angegangen. Zunächst braucht man ja eine Aufnahme für eine wie auch immer geartete zusätzliche Abspannung, die verhindert, dass Funcub beim Landen, oder beim Holpern über Grasboden, einen Spagat versucht. Damit diese Aufnahme an den Fahrwerksdrähten nicht nach oben abhaut, ist mir nichts einfacheres eingefallen, als das, was die Bilder zeigen. Es sind vier Scheiben von 12 mm Durchmesser, 2 mm Dicke, mit einem 3 mm Loch in der Mitte und zwei eingefrästen Nuten im Winkel von 18°. Einfach ist die Herstellung freilich nur dann, wenn man Fräs- und Drehmaschine besitzt. Zwei der Scheiben werden jeweils rechts und links an die Fahrwerksdrähte geschraubt. Die eigentliche Abspannung ist zunächst noch einfach ein Gummi (80mm x 4 mm), der ein wenig Spannung zwischen den Rädern aufbaut. Apropos Räder: Im Bild ist das Ersatzfahrwerk mit den unverbogenen Streben und neuen Rädern. Die Räder der letzten paar hundert Landungen sehen inzwischen ein wenig "abgefahren" aus. Mal schaun, wie sich Landungen mit Gummi machen.

25.8.2022
Entspannt Das Sommerwetter mit nur leichten Winden verleitet natürlich, möglichst häufig die Funcub zu bewegen. Inzwischen werden Starts und Landungen zur Routine, wenn auch Präzision und Schönheit beim Aufsetzen noch stark streuen. Mein CMO (chief mechanical officer) lag mir in den Ohren, doch einmal ganz auf Klappen zu verzichten. Und siehe da, auch bei Windstille gelingen Landungen auf diese Weise gar nicht so schlecht. Funcub reagiert direkter auf die Ruder und ich versuche nicht mehr übermäßig langsam fliegen zu wollen. Nach dem Aufsetzen holpert Funcub zwar ein längeres Stück über die Wiese, die eigentliche Bodenberührung ist jedoch besser auszusteuern.

Vorgestern war ich dann wohl doch etwas zu entspannt. Bei Korrekturen im tiefen Anflug habe ich mich vertan. Der Nasenstüber mit dem Boden erforderte eine erneute Reparatur an der Motorhaube (vergleiche 12.7.2022). Gestern ging es mit geflickter Nase weiter, als wäre nichts geschehen.

21.8.2022
Versteppung Am 17.6. habe ich die Hundewiese gemäht vorgefunden, siehe Eintrag. Damals dachte ich noch, ich müsste mich beim Landetraining beeilen, da das Gras ja auch schnell wieder hoch wächst. Tat es aber nicht. Seitdem ist praktisch kein Regen gefallen. Es gibt kaum noch Gras. Nur Pflanzen, die auch bei wenig Wasser überleben, oder deren Wurzeln tiefer reichen, sind noch grün. Für Starts und Landungen gilt es lediglich die kleinen Bereiche zu meiden, auf denen die Überlebenskünstler noch gedeihen. Das Bild zeigt die Situation in Ameisenkniehöhe an der Schultheisweiherwiese. Rauscht man aus Versehen beim Landen in diese kleinen Sträucher, sitzen lauter kleine schwarze Insekten auf dem Flieger. Die verlieren sich jedoch während des nächsten Fluges :-)

Inzwischen schaffe ich es meistens, dass Funcub beim Landen ein Gebiet von etwa 5 m Breite und 15 m Länge trifft. Ich spiele mit dem Gedanken, mir ein paar Kegel für die Abgrenzung eines Landefeldes zu basteln.

14.8.2022
Hitzewelle Die letzten Tage waren oft heiß und trocken. Kein Regen in Sicht. Die gemähten Wiesen entwickeln sich zur Steppe. Oft nur leichte Winde. Ich konnte das Wetter ausgiebig für mein Landetraining nutzen, meist auf der Schultheisweiherwiese. Die dort vorherrschenden Wind- und Wirbelverhältnisse kenne ich inzwischen, sodass ich bei der Landung gefährliche Windstöße vermeiden kann. Von folgenschweren Crashes blieb ich verschont. Aufsetzen gelingt immer punktgenauer. Wenn's beim Anflug mal gar nicht passt, wird halt durchgestartet.

Auf Youtube habe ich ein sehr gutes Video mit dem Titel 'Master Your RC Tailwheel Landings' gefunden. Es werden die Landearten 3-Punkt-Landung und Radlandungen erklärt und auf gängige Fehler hingewiesen. Ich empfehle die Abspielgeschwindigkeit auf 0.75 herunter zu stellen, so kann man den sehr kompakten Ausführungen besser folgen. Ebenfalls interessant finde ich den Ratschlag, Landungen zunächst auf Grasböden zu üben, bevor man es auf Hartpisten probiert.

2.8.2022
Optimierung Gestern regte mein Chefmechaniker bei der Beobachtung meiner Flüge an, tiefer zu trimmen. Also trimmte ich tiefer, obwohl der halbe Trimmweg bereits ausgenutzt war. Es wurde besser. Zurück zu Hause, habe ich das Gestänge justiert und die Trimmung wieder neutralisiert.

Heute wurden 35° Baggerseewetter vorhergesagt. Also bin ich bereits vormittags los zur Schultheisweiherwiese. Wind: keiner. Nach der Justierung steht das Höhenruder offenbar etwas tiefer. Passte gut. Zum Anrollen beim Start muss ich jetzt leicht ziehen, sonst versucht Funcub Maulwürfe zu jagen. Beim Gasgeben im Flug nimmt sie jetzt nicht mehr die Nase hoch, sondern wird einfach schneller. Motorzug passt also doch noch. Die Klappenkompensation habe ich ebenfalls feinjustiert. Funcub nahm die Nase beim Setzen der Klappen leicht runter. Das führe dazu, dass der Höhenruderausschlag zum Langsamfliegen kaum ausreichte. Jetzt nimmt Funcub beim Klappensetzen die Nase leicht hoch, wird also von sich aus etwas langsamer. Für den langsamen Landeanflug reicht halb gezogenes Höhenruder. Sinkrate wird mit dem Gas gesteuert. Abfangen vor dem Aufsetzen per Gasstoß und leicht etwas mehr ziehen. Ich bin mit dem Verhalten jetzt sehr zufrieden. Querruder stehen bei der Landung leicht hoch, ansonsten auf neutral. Und: der 1800er Akku liegt fast ganz vorne. Und: Wie man sieht, haben sich die Streben wieder angefunden. Und: Die heutigen Flüge verdienen das Prädikat 'Fun'.

31.7.2022
Buschflieger Als heute trotz gegenteilige Wettervorhersage ein paar Tropfen fielen, meinte mein Chefmechaniker, wir sollten mal für kurz unter die Bäume ziehen. So entstand dieses nette Fotomotiv.

Heute gelangen bei nur leichtem Wind etliche Platzrunden und steile Landeanflüge mit respektablen Aufsetzern. Eine davon war richtig gut. Gezielt mit dem Gas abgefangen, sanft aufgesetzt und nach einem Meter stand die Fuhre. Geht doch! Bei auffrischenden Wind ist es besser, nicht mit vollem Klappenausschlag anzufliegen. Startstellung der Klappen (ca. 15 mm runter) reicht dann aus.

Inzwischen habe ich den Verdacht, dass der Motorsturz nach all den Crashs nicht mehr stimmt. Funcub hebt die Nase beim Gasgeben. Das werde ich untersuchen.

Ansonsten: Wohin habe ich diese verflixten Tragflächenstreben geräumt? Ich finde die nirgends mehr.

30.7.2022
Setup An den Wölbklappen werkeln jetzt zwei HS-5055 MG Digitalservos mit Metallgetriebe. Das Gestänge vom Höhenruder ist umgehängt, damit ich auf die Dual-Rate-Einstellung verzichten kann. Die erforderlichen Anpassungen im Sender haben mir gestern Abend viel Zeit gekostet. Die Klappen stehen für den Start jetzt ca. 15 mm nach unten und in Landestellung auf dem vollen Servoweg, also fast senkrecht. Zusätzlich kann ich mit dem rechten Schieberegler an der Senderunterseite die Querruder um ca. 4 mm verfahren.

Heute Vormittag war schönes warmes Wetter und fast kein Wind. Ideales Wetter für Testflüge. Sie verliefen auch unspektakulär. Die Klappenkonfiguration passt soweit, wobei ich die Höhenruderkompensation für den Klappenvollausschlag wieder etwas zurück nehmen werde. Funcub nimmt die Nase beim Setzen der Klappen momentan leicht nach unten.

Interessant wird es, wenn ich die Querruder hoch trimme. Mit eingefahrenen Klappen wird das Verhalten schwammig. Nimmt man jedoch Klappen dazu, wird aus der Funcub der gutmütige Flieger, als der sie häufig so gepriesen wird. Beim Aushungern nimmt sie dann brav die Nase runter, wenn es die Strömung nicht mehr schafft, am Flügel zu bleiben. Für die Praxis der Landeanflüge heißt das jetzt: Querruder hoch, Klappen auf Start oder Landestellung, je nachdem wie steil man anfliegen will. Mit auf diese Weise voll ausgefahrenen Klappen sind mir heute das erste Mal langsame und steilen Landeanflüge gelungen, von denen in der Buschfliegerei ja immer die Rede ist. Beim Abfangen vor dem Aufsetzen gibt es noch Raum für Verbesserungen. Dies ist ja auch der schwierigste Teil einer STOL-Landung. Ich bin jetzt verhalten optimistisch, dass mit Funcub und mir doch noch etwas werden könnte.

Zur Dokumentation zusätzlich noch ein Bild vom 1800er Akku für die optimalen Lage des Schwerpunktes. Weiter vorne oder hinten fliegt es sich zwar auch problemlos, so ist es jedoch am angenehmsten.

23.7.2022
Turbulator Ich hab es doch nicht lassen können. Ich hatte bei RC-Network.de einen Faden über die Funcub NG gefunden und darin gefragt, ob noch jemand anderes das von mir beobachtete Überziehverhalten bestätigen kann. Es folgten fragwürdigen Empfehlungen, die Ruderausschläge soweit zu verkleinern, dass kein Überziehen möglich ist, bzw. die Aufforderung jemanden zu kontaktieren, der mir Modellfliegen beibringt. Hmm. Dann bekam ich unter der Hand Informationen mitgeteilt, dass manche Exemplare aller Funcub-Versionen und auch andere käufliche Modelle nicht so unproblematisch sind, wie es die Werbung verspricht. Also habe ich ein wenig experimentiert.

Mit Reduzierung des Höhenruderausschlags zurück auf den vom Hersteller empfohlenen Wert kann trotzdem ein Strömungsabriss provoziert werden. Das ist auch richtig so. Es muss dafür mehr gezogen werden. Das war zu erwarten. Ob mir diese Ruderausschläge so lieber sind, werden wir sehen. Experimente mit einem Turbulator im Querruderbereich lieferten noch kein wirklich deutliches Ergebnis. Ein wirksamer Turbulator musste unerwartet weit vorne angebracht werden. Das Verfahren, wie man die Stelle für den Turbulator findet, hat Hartmut Siegmann sehr anschaulich in seinem Artikel 'Turbulatoren, Oder: Wie geht das?' beschrieben. Funcub schmiert nach links ab. Daher war es die linke Tragfläche, die zunächst das hässliche Kreppband aus dem Baumarkt verpasst bekam. Als nach einigen Flügen und Verschiebungen des Krepps das Abschmieren nach rechts erfolgte, kam auch die rechte Seite dran.

Leider hat nach einigen Flügen eins der Wölbklappenservo nun endgültig den Geist aufgegeben. Starten und Landen geht zwar auch ohne Klappen, jedoch ist ihr Einsatz für die Tests ja nicht ganz unerheblich. Ein Ersatz, diesmal mit Metallgetriebe, für beide Klappenservos ist bestellt.

17.7.2022
Abschiedsbild Das Flatterband täuscht ein wenig. Heute war schwacher oder gar kein Wind. Funcub fliegt wieder. In Sicherheitshöhe ein Test: Mit wenig Gas immer langsamer fliegen bis in den Abriss. Wie erwartet: Erst dreht sich die Nase nach links und dann folgt ein Abschmierer über die linke Tragfläche. Nach der Landung noch das Foto. Jetzt wird der Flieger erst einmal beiseite gelegt.

Abschließend ebenfalls ein Bild von einem durch häufige Benutzung verbogenen und immer wieder gerichtetem Fahrwerk. Im Vergleich dahinter das unbenutzte Original, hier bereits ebenfalls durch Drahtwickel verstärkt (siehe 13.3.2022).

16.7.2022
Zahnausfall Und hier das Resultat des letzten harten Aufschlags. Tatsächlich hat es das Getriebe von beiden Klappenservos HS-55 erwischt. Ich hatte gleich 4x Ersatz bestellt. Das Herausoperieren der eingeklebten Servos stellte sich als recht schwierig heraus. Offenbar sieht der Hersteller es nicht vor, dass hier mal etwas kaputt gehen kann. Nach Austausch jeweils der beiden Zahnräder funktionieren die Servos wieder. Das Seitenruderservo war doch intakt geblieben. Es war lediglich die Steckverbindung der Servoverlängerung aufgegangen. Hier war die Herausforderung, diese in den engen Kabelkanal im Rumpf wieder einzufädeln.

Der Plan ist jetzt: Flieger wieder betriebsbereit machen, bei gutem Wetter probefliegen und dann flugbereit halten und dann sehen wir weiter. Meine Motivation zu weiteren Experimenten (sprich: Flügen) ist jedenfalls nicht besonders hoch.

12.7.2022
Klappencrash Dabei lief es inzwischen doch so gut! Vorgestern noch Landetraining bei unruhigen Wind ohne Schaden. Ich hatte bereits das Gefühl, der Knoten sei geplatzt. Heute bei wunderschönen Sommerwetter mit leichtem gleichmäßigen Wind der nächste Klappencrash, wieder aus geringer Höhe mit wenig Geschwindigkeit senkrecht auf die Nase. Ich hatte heute das Flugverhalten bei unterschiedlicher Klappenkonfiguration untersuchen wollen. Wieder drehte Funcub zuerst mit der Nase weg und schmierte dann über die Fläche ab. Das alles bei voll gesetzten Klappen. Ich vermute inzwischen, dass der Strömungsabriss am Seitenruder beginnt. Wenn der Flieger dann über die Hochachse wegdreht, reist die Strömung außen am zurückweichenden Flügelende ab, was dann das Abschmieren bewirkt. Schon vorher beim Fliegen habe ich festgestellt: Gesetzte Klappen bewirken lediglich einen schlechteren Gleitwinkel (also Widerstand). Sie führen nicht dazu, dass langsamer geflogen werden kann. Die Steuerreaktionen werden schwammiger. Das alles ist denkbar ungünstig für einen Landeanflug, bei dem ja alles passen muss.

Schadensbilanz: Rumpf oben vorne aufgespalten. Seitenruderservo und beide Klappenservos defekt, vermutlich Getriebeschaden. Den Schaden am Rumpf könnte man leicht reparieren. Die defekten Servos wundern und überraschen mich, besonders die Klappenservos. Diese können gar keinen direkten Schlag bekommen haben, schon gar nicht beide gleichzeitig. Allein der Impuls des Aufschlags scheint also bewirkt zu haben, dass die ausgefahrene Klappe ihr Servo zerstörte.

Wieder spiele ich mit dem Gedanken, die Sache aufzugeben. Zumindest wird es eine Weile dauern, bis der Schaden repariert ist. Wenn überhaupt ...

5.7.2022
Windspiel Nach einige flugfreien Tagen heute Abend die Herausforderung: Fliegen bei Wind. Windradar meldete 30 km/h aus NW. In der Praxis war es dann wechselnd stark, aber nicht besonders böig. Also wagte ich ein paar Starts. Bei dem Gegenwind heute hob der Flieger nahezu ohne Rollstrecke ab. Die dazu gehörenden Landungen waren dann auch akzeptabel. Zwei folgenlose Koppheister waren jedoch dabei. Auch bei Wind gilt: Nicht zu langsam fliegen. Eher etwas schneller, weil ein Nachlassen des Windes schnell zu einem Durchsacker führt.

Ansonsten: Mein Chefmechaniker hat mir noch einmal sein Starkstromamperemeter überlassen. Im Stand zieht der kleine Prop bei Vollgas unerwartet 48 A! Bei dem originalen Prop waren es 44 A. Im Flug scheint der kleine Prop jedoch effektiver zu sein. In ruhiger Luft reicht schon 1/4 Gas, um Höhe zu halten.

25.6.2022
Showtime Die heutige Windrichtung SW war zwar weniger günstig, jedoch hat alles prima geklappt. Der neue Sender hatte seinen ersten Einsatz überhaupt. Die Übernahme der Einstellungen aus der alten Futaba T9CP Anlage hat gut funktioniert. Die eingestellte Höhenruderkompensation für das Setzen der Klappen bewirkt jetzt, dass es keinerlei Lastigkeitsänderung über den gesamten Klappenweg mehr gibt. Funcub fliegt einfach ungerührt weiter. Für Start und Landung setze ich, wie gehabt, die Klappen zu Hälfte. Landungen mit vollem Klappenausschlag muss ich also noch testen.

Heute hatte ich drei sehr interessierte Zuschauer, die mir die ganze Zeit über nicht von der Seite wichen - eine Mutter mit ihren beiden Söhnen. Während die Jungs eher schüchtern waren, hat mir die Lady ein Loch in den Bauch gefragt :-) Ist auch schön, wenn man so viel Aufmerksamkeit bekommt, nich?

24.6.2022
Klappenkompensation Gestern Abend kamen weitere 20 Starts und Landungen dazu, diesmal unter den wachsamen Augen meines Chefmechanikers. Diesmal außerdem mit deutlich Wind, was die Steuerung herausfordernder machte. So kam es dann auch zu einer Plumpslandung mit Koppheister, bei der jedoch nichts kaputt ging. Beim letzten Flug bin ich dem Vorschlag meines Chefmechanikers nachgekommen, die Klappen doch mal einzufahren. Hui - gab das einen Tanz! Nur mit viel Glück hab ich die Kontrolle wiederherstellen können und die Klappen wieder ausgefahren. Da ich letztens immer mit ständig gesetzten Klappen geflogen bin, hatte ich das Höhenruder immer weiter herunter getrimmt. Zum Schluss waren es ca. 10% des halben Ruderausschlags. Ohne gesetzte Klappen, so tief getrimmt, mag es die Funcub überhaupt nicht. Heute habe eine Kompensation im Sender programmiert. Die Größe der notwendigen Wege habe ich mit einer improvisierten Vorrichtung ermittelt. Heute Abend gab es Gewitter. Morgen früh ist wieder Flugwetter für die nächsten Tests.
Energieverbrauch gestern: 1100mAh in den ersten 10 Runden, 1700mAh in den zweiten. Seltsam, der große Unterschied.

21.6.2022
Entenjagen Irgendetwas muss beim Modellfliegen wohl immer kaputt gehen. Heute war es mein rechtes Knie, dass verschrammt wurde. So etwas ist mir nicht mehr passiert, seitdem ich 9 Jahre alt war! Wie kam es dazu? Ich habe der Stadtpolizei und ein paar Leuten geholfen, eine Entenmutter mit 10 (!) Küken einzufangen. Jedenfalls haben wir es versucht. Ich habe 2 erwischt, jemand anderes noch eins, aber die Mutter hat sich mit den restlichen 7 Kindern ins Dornengestrüpp retten können. Im Eifer des Gefechts habe ich mir dann das Knie aufgeschlagen. Ich merke schon - ich bin zu alt für so'n Zeug. Wie die Geschichte ausging, weiß ich nicht, denn ich musste einsehen, dass ich für's Kückenhaschen die falsche Kleidung anhatte. Zu Hause habe ich das Knie erst einmal verarztet.

Ansonsten: 2x8 Starts und Landungen auf der frisch gemähten Hundewiese, in der Abendflaute bei fast Windstille, alle ziemlich gut gelungen, plus nettes Gespräch mit einem Hundebesitzer, der früher einmal Ultraleicht geflogen ist. Auf dem Rückweg ereignete sich dann die Geschichte mit der Ente (Das könnte fast ein Kalauer sein.).

Heutiger Energieverbrauch: 115mAh pro Platzrunde. Damit wären sogar 15 Flüge pro Akku drin gewesen.

18.6.2022
Frühsport Für heute wurde eine Höchsttemperatur von 38° vorhergesagt. Also habe ich die Tragfläche gestern Abend schon geflickt und heute früh die Funcub auf Bodenturnen umgerüstet. Ziel war es, ohne Bruch wieder nach Hause zurück zu kommen. Das Ziel wurde erreicht, auch wenn zwischendurch die zu schwachen Fahrwerksdrähte zurecht gebogen werden mussten. Aber das kennen wir ja bereits. Gut 15 Flüge sind zusammen gekommen. Verwendet habe ich die leichteren 1800er Akkus. Montiert war diesmal der etwas kleinere Prop 11x7 von APC. Dieser ergab eine deutlich besser beherrschbare Gasannahme (und bewirkt für das Aufsetzen einen größeren Sicherheitsabstand vom Boden).

Ich bin mit diesem Flugvormittag sehr zufrieden. Starts gelangen ausnahmslos ohne Problem, ja fast entspannt. Zur Landung darf trotz gesetzter Landeklappe nicht zu langsam angeflogen werden. Es droht sonst ein plötzlicher Kontrollverlust. Zum Glück endeten diese Patzer heute glimpflich. Auf der anderen Seite ist es mir auch 2-3 Mal gelungen, richtig schön sanft aufzusetzen und dann auszurollen. Nur zu langsam darf man dabei nicht werden.

Gegen 10 Uhr 30 war der vormals leichte Wind soweit aufgefrischt, dass ich zufrieden wieder zusammengepackt habe. Außerdem wurde die Wärme so langsam unangenehm und auch die Konzentration beim Steuern hatte bereits nachgelassen. Die Fotos sind nach dem letzten Flug entstanden. Bis auf leichte X-Beine also alles OK.

Energieverbrauch: Nach dem Laden der beiden Akkus ergab sich ein durchschnittlicher Verbrauch von 180mAh pro Flug. Heißt also, dass ich höchstens 8 dieser Übungen (Start mit Steigen auf Sicherheitshöhe, Platzrunde, Landung) pro Akku machen sollte.

17.6.2022
Landewiese So schnell können sich die Dinge ändern. Heute Abend bin ich zur Hundewiese herausgefahren, um ein wenig mit Sonett zu experimentieren. Was finde ich vor? Eine frisch gemähte Wiese, wie geschaffen für Starts und Landungen mit Fahrwerk. Da hat es bei mir klick gemacht. Klar, irgendwann mähen die Bauern in der Umgebung die Wiesen und nehmen kurz danach das Heu mit. Ich brauche also nur diesen Zeitpunkt abzupassen, ab dem ich für eine gewisse Zeit modellflugplatzähnliche Verhältnisse habe. Also wird jetzt der Riss in der Tragfläche zum x-ten Mal geflickt und der Rest von der Funcub auf Boden-Starts und -Landungen zurück gerüstet.

Ansonsten hatte ich einen schönen Abend mit nur leichtem Wind. Etliche Handstarts und Fast-Punkt-Landungen sind zusammen gekommen. Ich habe ein wenig mit Trimmung und Schwerpunkt und Fliegen mit Schleppgas experimentiert. Huh: Sonett fliegt wirklich gut bei wenig Wind!

15.6.2022
Flugende Heute endete der erste Wurfstart in einem unkontrolliertem Aufklatscher. Trotz Dämpfung im hohen Gras ist die reparierte Stelle an der Tragfläche wieder eingerissen (jetzt noch tiefer). Außerdem ist der Akku eingebeult und damit ein Fall für die Entsorgung. Mir reicht es jetzt! Ich beende vorerst das Experiment "Buschfliegen im Modell". Die Funcub braucht einen Modellflugplatz, oder vergleichbaren Untergrund, für Start und Landung. Von jetzt ab werde ich wieder Thermik segeln und mir in Ruhe überlegen, ob und wie ich mit dem Motorflug weiter mache. Vermutlich werde ich mir dafür etwas Eigenes bauen, aber schau'n wir mal. Funcub wird erst einmal eingelagert.

18.5.2022
Ohne Mein Chefmechaniker hat es endlich geschafft, mich zu überreden, dass man die Funcub auch werfen kann. Ich dachte zuvor eher an eine Eigenkonstruktion, eventuell nur schlankerer Rumpf und die Verwendung der Tragfläche. Der dicke Rumpf lässt sich kaum für einen sicheren Wurfstart packen, argumentierte ich. Schließlich habe ich Maß genommen und mich überzeugen lassen. Fahrwerk demontiert, Klapplatte montiert - für Bauchlandung im hohen Gras. Vier Teststarts plus zugehörige Landungen verliefen heute unfallfrei. Hat Potential!

Heute aufgefallen: Trotz stark gesetzter Klappen kann von steilem Gleitwinkel im Landeanflug nicht die Rede sein. Für Horizontalflug braucht es nur ganz wenig Gas. Landeanflug gelang nur mit Gas auf Null und dabei wurde die Fuhre recht schwammig. 'Mehr Gas!' rief dann auch mein Chefmechaniker bei der Beobachtung der letzten Landung. Das hat dann geholfen.

Die Minimalgeschwindigkeit der Funcub ist deutlich höher als die von Sonett, mit dem ich gestern noch Landetraining probierte. Allerdings schwebt Sonett nochmals viel flacher zur Landung herein. Daher habe ich mich wieder auf die Funcub 'unten ohne' verlegt.

15.5.2022
Schwerpunktfindung Ich habe mich beim realen Fliegen auf das Training von Punktlandungen im hohen Gras verlegt. Mein momentan dafür einziges geeignetes flugbereites Modell ist Sonett. Alle anderen Nurflügler (BalsaMico, Condor, Flamenco, Rumba) werden über Quer/Höhe (Elevons) gesteuert und Lilly ist ein Zwei-Achser. Sonett dagegen ist ein echter Drei-Achser, bei dem ich Quer und Seite getrennt steuern kann. Außerdem ist es für langsames Fliegen ausgelegt, also sehr gewichtsoptimiert, inklusive leichtem (und schwachen) Motor und kleinem (800mAh) Akku. Aber zunächst mussten die beiden Rumpfdeckel neu gebaut werden, denn die hatten sich letztes Jahr mitten im Flug gelöst, sodass ich 'oben ohne' gelandet bin. Die Teile waren in der Landschaft natürlich nicht mehr aufzufinden. Jedenfalls waren gestern ein paar Testflüge mit kleinem Akku und auch mit dem schwereren 1800er-Akku erfolgreich. Da bei einem Nurflügler der Schwerpunkt ja recht genau passen muss, ist die Verwendung eines anderen Akkus immer etwas spannend. Der kleine Motor muss sich zwar ziemlich abmühen, jedoch bewirkt Schleppgas keine Lastigkeitsänderung.

5.5.2022
Frustriert Der Frühling lässt das Gras wachsen. Offenbar ist es jetzt bereits zu hoch für sicheren Bodenstart. Der Propeller betätigt sich mehr als Rasenmäher. Der dritte Startversuch endete, bereits halb in der Luft, in einem Purzelbaum. Ärgerlich: Der Riss in der Tragfläche ist wieder aufgegangen und das Getriebe vom Seitenruderservo hinüber. Der Propeller hat es diesmal, wie durch Wunder, überstanden und auch das Fahrwerk ist unverbogen.

So geht es nicht! Um wirklich Landungen trainieren zu können, brauche ich eine Umgebung, die Steuerfehler auch mal verzeiht. Heißt also: Große, ebene, kurz gehaltene Wiese. Oder einen Feldweg ohne Hindernisse, inklusive ohne Spaziergänger. Das Ganze in 1/2- bis 3/4-Stunde Fahrradentfernung. Inzwischen kenne ich die Gegend um Offenbach recht gut. Nichts Geeignetes war zu finden. Mitgliedschaft in einem Verein ist auch keine Lösung, denn dort würde ich für eine Anreise das Auto benötigen. Das will ich jedoch nicht.

1.5.2022
Klappt Den heutige Flugnachmittag verbuche ich unter erfolgreich. Das Seiteruderservo tut es. 7 - 8 Starts sind gelungen, die Landungen auch ganz gut. Diesmal bin ich ohne die Streben geflogen. Für den Start, kurze Runde und die Landung braucht es die nicht. Dafür habe ich den Dreh mit den Landeklappen herausgefunden. Ich fahre die nicht mehr plötzlich per Schalter aus, sondern verändere langsam den Ausschlag per Geber an der Senderunterseite. Dadurch bäumt sich der Flieger nicht auf, sondern hebt allmählich die Nase an und wird somit langsamer. Unklarheiten lassen sich so in aller Ruhe aussteuern. Ich starte mit leicht gesetzten Klappen, was den Flieger früher zum Abheben bringt. Für den anschließenden Steigflug reicht bereits Halbgas. Dann fahre ich die Klappen langsam bis auf die Hälfte weiter aus und drehe ab zum Landeanflug. Funcub fliegt in dieser Konfiguration deutlich langsamer. Um Höhe zu halten wird nur ca. 1/4 Gas benötigt. Dank der Klappen ist auch der Landeanflug mit Gas auf Null steiler. Durch leicht Gasgeben lässt sich der Gleitwinkel verändern. Und das Gasgeben zum Abfangen habe ich auch probiert. Diese letzte Phase der Landung klappt noch nicht so gut. Das muss ich noch viel üben. Ansonsten klappt Fliegen und Landen mit Klappen jetzt ganz gut.

29.4.2022
Zahnausfall Vorgestern ist der obligatorische Rudercheck vor dem Start fehlgeschlagen. Das Seitenruder schlug nur zu einer Seite aus. Also bin ich nicht gestartet, sondern habe wieder eingepackt. Zu Hause habe ich einen Getriebeschaden diagnostiziert und versucht, das beim Online-Händler als Garantiefall geltend zu machen. Leider lehnte man ab, selbst eine Überprüfung des Servos wurde abgelehnt. Also habe ich das Teil aufgeschraubt und konnte tatsächlich einen stark beschädigten Zahn feststellen. Die HS-65 HB werden beworben als sehr robust und betriebssicher und das schlägt sich auch im Preis nieder. Wo kann so ein kapitaler Schaden entstanden sein? Bei der letzten "senkrechten Landung" kann das Servo keinen Schaden genommen haben, denn der Flieger ist mit der Nase aufgeprallt. Einzig die Baumlandung vor 6 (!) Wochen kommt dafür in Frage, denn dort ist beim Abriss des Seitenruders das Gestänge mit brachialer Gewalt nach hinten gezogen worden. Das Schadensbild passt zu dieser Annahme. Vermutlich hat das Getriebe noch eine ganze Weile funktioniert (Ich mache vor jedem Start den Rudercheck.), bis sich die Stelle irgendwann verklemmt hatte. Eventuell war es beim letzten Flug sogar kein Steuerfehler von mir, sondern der Ausfall des Seitenruders, der zum Absturz geführt hatte. Ich steuere die Funcub recht viel mit dem Seitenruder und korrigiere mit den Querrudern lediglich die Querlage. Auch für den Start brauche ich unbedingt die Richtungskorrekturen mit dem Seitenruder. Daher bin ich mir auch ziemlich sicher, dass das Servo beim Start noch funktionierte.

Als Ersatz werkelt jetzt ein Graupner C261 im Schwanz. Das Servo ist etwas kürzer und ließ sich mit einem 1 mm dicken Sperrholzplättchen als Zwischenlage in die Öffnung klemmen und mit wenig Sekundenkleber sichern. Es ist laut Datenblatt zwar nicht ganz so leistungsfähig, wird seiner Dienst jedoch sicherlich erfüllen. Für das HS-65 gibt es Ersatzteile. Die werde ich bei Gelegenheit bestellen.

21.4.2022
Strebenring Die Lieferung des CFK-Rohres hat ein wenig gedauert. Jetzt ist die gesplitterte Strebe repariert und beide Streben haben an den Enden eine Manschette aus Messing erhalten. Wohl dem, der eine Drehmaschine besitzt und auch ein wenig weiß, wie man sie einsetzt.

In der Zwischenzeit ist Flamenco bewegt worden, ich habe Landungen am Simulator trainiert und ausgiebig die 'Backcountry Aviation's STOL Tips' studiert. Beim Video vom Landeanflug wird an 2:30 eine Grafik eingeblendet, die ich bisher nicht für wichtig hielt. Ist sie aber! Darin wird erklärt, dass beim Streckenflug Geschwindigkeit mit dem Gas und Höhe mit dem Ruder gesteuert wird. Im steilen Sinkflug zur Landung ist das anders: Hier wird die Geschwindigkeit mit dem Höhenruderausschlag bestimmt (ähnlich wie bei einem Segler) und die Höhe, also wie schnell wir sinken, mit dem Gas. Das habe ich gleich am Simulator ausprobiert und tatsächlich erfolgreich langsame Landungen mit gesteuertem Aufsetzpunkt hinbekommen. Zumindest manchmal ....

15.4.2022
Klappencrash Diese Woche wieder ein herber Rückschlag. Nach einigen modellflugfreien Tagen wurde aus der ersten Landung des ersten Fluges nichts. Irgendwie hatte ich bereits vorher ein schlechtes Gefühl. Start klappte wie immer, dann aber merkte ich, dass ich 'nicht gut drauf war'. Aber der Flieger war in der Luft. Nach 3 oder 4 Durchstarts wollte ich die Anflughöhe per Vollkreis reduzieren und habe mich dabei total versteuert. Lag es daran, dass ich diesmal Klappen gesetzt hatte? Ich hatte einen Schalter am Sender und mäßigen Klappenausschlag plus leicht Tiefenruder zur Kompensierung programmiert. Es 'klappte' auch sehr gut, jedoch war ich wohl zu nervös bei den eigentlichen Landeversuchen.

Schadenbilanz der 'senkrechten Landung': Tragflächenwurzel eingerissen. Propeller (Nummer drei) kaputt. Linke Tragflächenverstrebung gesplittert. Fahrwerk verbogen.

Es wäre mit vorhandenen Mitteln zu reparieren, wenn da nicht die gesplitterte Verstrebung wäre. Die Strebe ist ein Metalldraht, der in einem schwarzen Kunststoffrohr (CFK, hoffe ich mal) geführt wird. Innen 2 mm, außen 4 mm Durchmesser. An den Enden Metallgabelköpfe. So ein Rohr aus CFK musste ich erst einmal bestellen. Im Nachhinein hat mir hier die schlechte Ausführung der Strebe geärgert. Es sollte klar sein, dass die Enden des Rohrs bei Druckbelastung zu splittern drohen. Dort gehört eine Manschette als Verstärkung hin. Eine solche werde ich jetzt auch anbringen.

Auch der Riss in der Tragfläche hat mich überrascht, denn so hart war der Aufschlag nun doch nicht gewesen. Das hätte das Elapor eigentlich wegstecken müssen. Repariert ist dieser Schaden schnell. Einfach den Multiplex-Kleber in den Spalt fließen lassen und zusammendrücken. Man braucht dafür nicht unbedingt eine Hobelbank, aber es hilft.

30.3.2022
Fingerübung Das Wetter der letzten Tage konnte ich ausgiebig zum Landetraining nutzen. Ein paar Bumslandungen waren auch dabei. Inzwischen richte ich den Fahrwerksdraht gnadenlos einfach wieder im Schraubstock. Ganz genau braucht es eh nicht zu stimmen.

Ich steuere seit eh und je mit Handsendern und kurzen Knüppeln. Die Daumen liegen oben am Knüppel auf, Zeigefinger liegen an der Seite des Gehäuses, mit den anderen drei Fingern halte ich den Sender. Jetzt habe ich am Simulator gemerkt, dass ich viel feinfühliger steuern kann, denn ich die Zeigefinger unten an das Gelenk des Knüppels lege. Gerade die 'Gashand' (bei mir liegen Gas und Querruder auf dem rechten Knüppel) lässt sich so besser koordinieren. Auf diese Weise schaffe ich es jetzt, mit dem Flieger im Simulator bei 1/3 Gas im Tiefflug durch die Gegend zu schleichen und dabei gut den Abstand zum Boden zu wahren. Landungen auf den Punkt werden so auch häufiger. Das werde ich demnächst auch beim realen Fliegen probieren.

Und mein erste Gedanke, warum der Flieger beim Klappensetzen die Nase hoch nimmt, war doch richtig! Bei einem Hochdecker leiten die Klappen den Luftstrom auf das Leitwerk so um, dass dieses mehr von oben angeströmt wird. Also muss man darauf gefasst sein, denn Effekt durch Drücken, bzw. Tieftrimmen, auszugleichen. Siehe:

www.daec.de/fileadmin/user_upload/.. /fsm95-1.pdf

23.3.2022
Landetraining Heute war Wetter wie gestern, nur dass der schwache Wind aus der anderen Richtung kam. Start und Landeanflug gingen also in die Gegenrichtung. Es kamen 9 Starts und Landungen zusammen, oder waren es doch 10? Bei 3 Landungen konnte ich vom Fleck weg direkt wieder starten, ein Start wurde abgebrochen, da der Flieger begann auszubrechen, ein Landeversuch musste durchgestartet werden und bei einer Landung gab es beim Ausrollen eine sanften Kopfstand. Mein Gasknüppel-Timer zeigte eine Motorlaufzeit von 15 Minuten. Im Einsatz war ein 3S-Lipoly mit 3200mAh, der ca. 110g schwerer ist, als die bisher verwendeten 1800er. Gemerkt hat man es beim Fliegen nicht. Der Lader hat allerdings anschließend 3100mAh eingefüllt! Heißt also: Der letzte Flug hat den Akku praktisch leer gemacht. Glück gehabt!

Im übrigen muss ich meinem Chefmechaniker Recht geben: An der Landegeschwindigkeit muss ich noch arbeiten. Die heutige Landerichtung erforderte leider einen steileren Landeanflug. Trotz Motor-Aus bereits in einiger Entfernung traf ich meist mit Schmackes auf die Wiese. Trotz nahezu voll gezogenen Höhenruder war Aushungern nicht so wirklich möglich. Ich werde mal den Höhenruderausschlag vergrößern und ein wenig Expo drauf geben.

Ansonsten freue ich mich über einen gelungenen Flugabend.

22.3.2022
Flugtraining Heute war strahlend blauer Himmel und nahezu kein Wind. 4 Starts und Landungen und etliche tiefe Überflüge und Landeanflüge. 3 der Landungen gingen dann auch fast auf den Punkt. Eine ging ein paar Meter daneben. Mein Chefmechaniker meinte zwar, ich würde nicht genügend aushungern, aber bla-bla-bla. Jedenfalls waren alle erfolgreich und flugzeugähnlich. Heute war also der erste echte Flugtag mit der Funcub.

Außerdem habe ich mir eine moderne Ladestation geleistet. Ich bin mir noch nicht sicher, wer von uns beiden intelligenter ist. Ich jedenfalls habe Abitur, auch wenn man es mir manchmal nicht anmerkt.

19.3.2022
Schwach Gestern nachmittag war zuviel Wind. Ein Start wäre zu riskant gewesen. Also lieber nicht. Heute war immernoch der Wind, also bin ich gar nicht erst losgefahren. Statt dessen hab ich mal gemessen. Bei Vollgas im Stand zieht der Motor über 20A. Halbgas sind etwa 10A. Jener Akku, der schon länger Dienst tat, liefert zu Beginn kurz auch mal 15A, danach als Dauerbelastung nur noch 10A, entspricht also Halbgas.

Dieser Akku tut jetzt keinen Dienst mehr nirgendwo in (n)irgendetwas, was fliegen soll! Tut! Das war die Ursache für die letzte Landung im Baum. Meine Recherchen haben ergeben, dass ich den Akku seit 2016 in Verwendung habe. Jetzt geht der in Rente.

16.3.2022
Baumflieger Eigentlich dachte ich, dass ein Buschflieger eher nichts mit Bäumen zu tun haben will, denn sonst hieße er ja Baumflieger. Falsch gedacht! Auch Modellflugzeuge mit Fahrwerk verschmähen manchmal den Bodenkontakt und versuchen auf Bäumen zu nisten. Ärgerlich ist so etwas immer, zumal danach eine mehr oder minder umfangreiche Reparatur ansteht.

Was war passiert?

Das erste Bild zeigt die Verhältnisse am Boden. Eine schöne kurz gemähte Rasenfläche eines Modellflugplatzes sieht anders aus. Trotzdem gelingen Starts auf Anhieb. Start und Landung vom ersten Flug verliefen heute wieder problemlos. Für den zweiten Flug hatte ich einen Akku verwendet, der seit längerem seinen Dienst in der Rumba versah. Der ist nicht mehr der jüngste, zeigte jedoch bisher keine Ermüdungserscheinungen. Start klappte noch, aber dann drehte der Flieger aus dem Wind und mit Rückenwind war kein Steigen mehr drin. Ein im Weg stehendes Bäumchen stoppte weitere Bemühungen, doch noch Höhe zu gewinnen. Dank Rettungsgerät (lange Maurerschnur plus Karabinerhaken als Wurfgewicht) war der Flieger bald wieder auf Bodenhöhe geschüttelt. Schadensbilanz: Abgerissenes Seitenruder plus Rad, Propellerspitze abgebrochen. Eine Reparatur wird schnell erledigt sein.

13.3.2022
Weichlöter Heute beim Sonnenbaden im Wetterpark ermutigte mich mein Chefmechaniker, es doch mit Richten des Fahrwerksdrahtes zu versuchen. Er erinnerte mich auch an eine Wickeltechnik, mit der man gelötete Verbindungen an Fahrwerksdrähten verstärken kann: Fest einen nicht zu dünnen Kupferdraht, Windungen schön nebeneinander, um die Verbindung wickeln und das Ganze dann in Lötzinn tränken. Hat funktioniert! Man braucht dafür einen Lötkolben mit genügend Bums. Bei mir reichte mein 100-Watt-Kolben mit dicker Spitze.

Was mich erst wunderte (und dann ärgerte) war, dass die Verbindung der beiden Stahldrähte im Original tatsächlich nicht geschweißt, sondern weich(!) gelötet war, und der Pfusch dann schamhaft mit einem Schrumpfschlauch kaschiert wurde. Ich habe jetzt natürlich auch gleich den anderen Fahrwerksfuß mit einem Wickel verstärkt.

Außerdem hat die Halteplatte vier Nagelstifte als Verstärkung bekommen. Mal schaun, ob das jetzt auch unsanfte Landungen übersteht.

11.3.2022
Klappensalat Vorgestern versprachen die Temperaturen weniger frostig zu sein (also zweistellig). Nach langer Zeit war ich diesmal mit dem Auto abends auf der Hundewiese, denn es ging danach noch zum Modellbahnerstammtisch. Daher protzt der blaue Flieger so schön auf dem blauen Auto. Auch diesmal gelang der Start von der rauen Wiese auf Anhieb. Vielleicht noch ein wenig eleganter. Ich hatte im Vorfeld an den Mischern programmiert. In der einen Schalterstellung fahren die Wölbklappen jetzt stark nach unten. Mit einer anderen Stellung kann ich die Wölbklappen nach unten fahren und die Querruder kommen leicht mit nach unten - eine "Maximalauftriebsstellung". So jedenfalls der Plan. Diese beiden Konfigurationen galt es auszuprobieren.

Tatsächlich nimmt der Flieger beim Setzen der Klappen die Nase nach oben. Ich vermute, dass es daran liegt, dass der Luftstrom vom Propeller dabei nach unten geleitet wird und somit mehr von oben am Leitwerk ankommt, das daraufhin Abtrieb erzeugt. Dabei wird das gesamte Flugverhalten schwammig und gar nicht mehr so gut zu kontrollieren, wie ohne gesetzte Klappen. Als ich im weiteren Flugverlauf die Landeanflüge probte, habe ich dummerweise die Stellung "Wölbklappe runter" in nicht allzu großer Höhe aktiviert. Auf Nase hoch und Abschmieren über die Fläche folgte ein Purzelbaum auf die Wiese. Ergebnis: Eine Propellerspitze abgebrochen und rechtes Fahrwerksbein jetzt x-beinig. Mist!

Das Richten des Fahrwerksdrahtes schlug leider fehl. Entweder ist beim Aufprall auch die Schweißung (*) aufgegangen oder ich habe sie bei den Biegeversuche gelöst. Und auch die verstärkte Fahrwerksbefestigung war immer noch nicht stark genug. Zum Glück sind Ersatzteile gut zu bekommen. Von jetzt ab gilt: Fliegenüben ohne Klappensetzen. Erst wenn ich Routine entwickelt habe, wird das ein Thema werden.

Ansonsten fliegt das Teil schön ruhig und langsam und ist präzise zu steuern. Nur mit den Klappen will es noch nicht so richtig klappen.

(*) Keine Schweißung. Lötung!

8.3.2022
Fahrwerksreparatur Nicht gerade die eleganteste Lösung - Verbund aus Glasfaserplatte und Flugzeugbirkensperrholz. Wir werden sehen, ob es die nächsten Starts und Landungen übersteht. Auch scheinen die Radachsen schon etwas ausgeklappert zu sein. Für den harten Dauereinsatz zeichnet sich ab, dass hier einiges an Verbesserungen nötig sein könnte.

7.3.2022
Erstflug Vorgestern war der große Tag. Zuerst Rollversuche am Boden auf einer dafür passend großen Asphalt-Fläche von der man jedoch nicht starten konnte. Ich wollte wissen, wie es sich so steuert und ob der Flieger beim Beschleunigen droht auszubrechen. Ja, tat er, aber nur wenn ich Höhenruder nicht gezogen halte. Nach ermutigenden Runden Umzug auf die große Wiese. Das Gras ist zu dieser Jahreszeit noch kurz.

Ich hatte gelesen: Höhenruder gezogen halten, langsam Gas geben, wenn schneller rollt Höhenruder neutral, sanft auf Vollgas, Höhenruder ziehen oder kurz antippen. Und es hat tatsächlich funktioniert! Steil sprang der Flieger in die Höhe. Mit Halbgas ein paar Runden um die Nerven zu beruhigen.

Dann bemerkte ich, dass die Flieger wie auf Schienen dahinzieht. Ich brauchte nichts nachtrimmen. Ausschläge passen. Reaktionen auf Steuerbefehle kamen angenehm und direkt. Setzen von Landklappen bewirkt, dass die Nase nach oben(!) geht. Zum Landeanflug also nur halb gesetzte Klappen und schön dosierter Motorkraft. Was folgte war ein Aufsetzer dicht an einer Bilderbuchlandung. Der Tag war erfolgreich! Auf einen weiteren Start habe ich verzichtet. Außerdem war es schweinekalt!

Erst zu Hause habe ich bemerkt, dass die Halterung für die hintere Fahrwerksstrebe weggebrochen ist. Da braucht es also einen Ersatz mit einem stabileren Teil.