Landetraining in der Theorie

Punktlandungen, mit einer Geschwindigkeit kurz vor dem Strömungsabriss, stellen für mich Neuland dar. Daher hier eine kurze Zusammenfassung, was ich bisher dafür gelernt habe.

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Man fliegt im Landeanflug relativ hoch an und fliegt geradeaus und bereits zu Beginn möglichst langsam. Die Steuerung ist anders als beim Streckenflug, bei dem wir Höhe mit Ruder steuern und Geschwindigkeit mit Gas. Beim Landen wird die Geschwindigkeit, ähnlich wie beim Segler, mit dem Höhenruder bestimmt. Wir ziehen also so weit, bis wir auf gewünschter Geschwindigkeit sind. Wir ziehen nicht bis Vollausschlag! Es ergibt sich eine Fluglage mit 'Nase hoch' (hoher ca-Wert) und relativ steilem Sinken. Motor stark gedrosselt oder Leerlauf. Die Höhe, also wie stark wir sinken, steuern wir mit dem Gas. Mit dem Gas bestimmen wir also den tatsächlichen Aufsetzpunkt. Der schwierigste Moment ist das Abfangen vor dem eigentliche Aufsetzen. Da wir bereits kurz vor dem Abriss fliegen, bringt uns ein Abfangen mit dem Höhenruder in Gefahr. Statt dessen fangen wir ab, indem wir kurz Gas geben - vielleicht nur ganz wenig mit dem Höhenruder nachhelfen. Dies verringert die Sinkgeschwindigkeit, ohne dass wir nennenswert schneller werden. Nach dem Aufsetzen nehmen wir Gas weg. Der Flieger bleibt nach kurzer Rollstrecke von alleine stehen, vorausgesetzt, wir sind wirklich langsam gelandet.

Stellen wir beim Anflug fest, dass wir über den gewünschten Aufsetzpunkt hinaus schießen werden, müssen wir unbedingt den Impuls unterdrücken, durch Drücken am Höhenruder tiefer zu kommen. Wir werden so ausschließlich schneller! Entweder wir setzen später auf, oder starten durch.
Sind wir beim Anflug zu tief, haben wir kein Problem. Wir können durch Gasgeben unsere Sinkgeschwindigkeit regulieren. Eventuell ist es sogar einfacher, etwas zu tief anzufliegen und die letzten Meter bis zum Aufsetzen im Tiefflug zu überbrücken. Auch hier wieder: Höhenruder bleibt wo es ist, denn dieses regelt unsere Fluggeschwindigkeit, nicht die Flughöhe.

Wenn man von ausreichend großer Entfernung anfliegen kann, vereinfacht sich das Thema deutlich. Man kann dann mit fixem (ggf. getrimmten) Höhenruderausschlag (Geschwindigkeitseinstellung) anfliegen und mit der Dosierung am Gas sich vorsichtig immer tiefer tasten. Man vermeidet damit das schwierige Abfangen vor dem Aufsetzpunkt. Richtung wird per Seite und Quer gesteuert. Für die Höhe muss man sich ausschließlich auf das Gas konzentrieren. Lediglich zu beachten: Mehr Gas (drücken) bedeutet Steigen, weniger Gas (ziehen) bewirkt Fallen.

Das Prinzip ändert sich auch nicht, wenn wir Klappen setzen. Kleine Klappenwinkel erhöhen den Auftrieb signifikant, aber der Widerstand nimmt kaum zu. Wir können also langsamer fliegen, mit etwa gleichem Gleitwinkel. Größere Klappenwinkel bringen nicht mehr Auftrieb, sondern nur noch mehr Widerstand. Wir können mit dem Klappenwinkel also bestimmen, wie 'scharf' wir beim Anflug sinken und wie wir das Gas dosieren müssen. Klappen werden vor dem Landeanflug gesetzt und danach nicht (!) mehr geändert. Auch beim Durchstarten werden sie nicht verändert, sondern erst, wenn wir wieder auf Höhe sind und der Flieger stabilisiert ist.

Nur - grau ist alle Theorie.