Erweiterung durch Ecksegment

Wie war das noch einmal 2007? Warum bin ich dem FREMO beigetreten? Welches Konzept hat mich dort anfänglich so fasziniert?
Ich war auf der Suche nach einer cleveren Möglichkeit, meine "Platte" vergrößern zu können, sodass sie bei einem Umzug zerlegbar ist! Seitdem habe ich etliche FREMOdule gebaut, inklusive dem Bahnhof Neuntal. Die "Platte" wuchs im Jahre 2013 auf ansehnliche 215 x 80 cm - eine Größe die am Stück gerade noch so transportierbar ist. Obwohl sich an die Anlage mobile FREMOdule anschließen lassen, wollte ich eine wirkliche größere, aber zerlegbare, Anlage. In Zukunft möchte ich einmal "inmitten" meiner Modellandschaft sitzen können, plane also eine U-förmige Anlagenform.

Was ich demnach zunächst brauchte, war ein Ecksegment zum nächsten U-Schenkel. Entstanden ist ein tortenförmiges Segment - ein Viertel eine Kreisfläche von 80 cm Radius. Zur Anlage hin geht es in die Landschaftsform der Anlage über. Nach vorne hin stößt das Gleis im rechten Winkel auf die Kante. Hier kann man ein FREMOdul anfügen, oder aber ein nächstes Anlagensegment.

Soweit, so gut. Der Grund, warum ich diese Seite überhaupt eingerichtet habe, liegt in der ungewöhnlichen Art der Oberflächengestaltung. In der Realität ist ja immer zuerst die Landschaft da. Erst später wird sie von der Eisenbahn durchschnitten. Dieses wollte ich einmal bautechnisch ausprobieren. Ich habe also zuerst den Hügel gebaut, durch den später die Strecke führen soll, danach den Einschnitt für die Bahn geformt. Da ich einen größeren Überhang an Leisten hatte, ist der Unterbau der Landschaft aus einem Geflecht von gebogenen Kiefern- und Balsaleisten entstanden. Dieses gibt die Grundlage für einen mehrschichtigen Überzug aus Papier und verdünnten Gips. Wo später einmal der Einschnitt ist, braucht es natürlich keinen Überzug. Die Leisten, die das Gleis im Bereich des Einschnitts überspannen, müssen wieder aufgetrennt werden, bevor die Seitenwände des Einschnitts geschlossen werden. Im Vordergrund soll ein aufgegebener Steinbruch entstehen. Dafür habe ich eine Wanne aus Pappe eingebaut.

Das Prinzip funktionierte erstaunlich gut. Ich hatte die Befürchtung, dass die gebogenen Leisten über dem Einschnitt aufgrund der Spannung bei der Durchtrennung hochschnappen würden und die Oberfläche dabei aufreißen. Das passierte jedoch nicht. Die Wände vom Einschnitte wurden anschließend aus mehreren Schichten Papier hergestellt. Da ich kleingeschnittenes Druckerpapier verwendete, war das Ergebnis zunächst ein reinweißes Etwas, das entfernt an eine arktische Landschaft erinnert. Es folgten Felsgestaltung mit Gips und braune Grundierung der späteren Vegetationsflächen, was wiederum wie Schokolade aussah.

Ein paar Worte zur Grundbegrünung.
Unmittelbar neben den Bahndamm habe ich einen Streifen Pfeffer (Imitation Sand) und mittelgrünen feinen Turf (Noch 95000 Blended Turf) aufgestreut. Dieser Streifen bildet den Übergang zu der eigentlichen Landschaft rechts und links des Bahndamms.
Für die Hänge auf beiden Seiten des Einschnitts wurden mattgrüne Grasfasern mit dem Elektrostaten aufgebracht. Ein paar Büsche aus Schaumflocken lockern das Ganze auf. Die Weide oberhalb der Stecke besteht aus Fasern der Hangflächen, in die etwas dunklere Fasern gemischt wurden. Für die Auflockerung sorgen hier ein paar kleine Steinchen, eine Lagerfeuerstelle und verkrautete Flächen. Die zu bearbeiteten Teilflächen werden mit leicht braungrün eingefärbten Grasleim bestrichen. Dann werden die Steinchen und die Bodenflocken (Noch 07302 Classic-Flock hellgrün) für die Krautflächen aufgestreut. Es folgen die Grasfasern per Elektrostat. Nach dem Trocknen des Leims werden überschüssige Fasern abgesaugt, wodurch die verkrauteten Flächen deutlich hervortreten. Um und in diese Flächen habe ich in einem zweiten Arbeitsgang mit dem Elektrostaten einzelne Grasbüschel auf Leimpunkte gesetzt (Methode Elvis Müller). Auf dieselbe Weise werden Grasbüschel links und rechts der Gleise und auf den Hängen gesetzt.
Um den Steinbruch soll später viel Gestrüpp wachsen. Der Untergrund ist hier ähnlich einem Waldboden. Ich habe auf den Grasleim an manchen Stellen getrockneten Teebeutelsatz (Pfefferminze, glaube ich) gestreut und anschließend wahllos Fasern aufgebracht, die schon einmal abgesaugt worden sind (Resteverwertung).
Mit ein paar Maulwurfshügeln (Kaffeesatz mit verdünntem Leim gemischt) wurde grundbegrünt. Mit dem Setzen von Weidezäunen ist die offenen Landschaft in der Außenkurve erst einmal fertig gestaltet Sh0

Rohbau des Ecksegments.

Erste Leisten.

So ein Geflecht kann schon einmal unübersichtlich werden.

Abdeckung mit Gips, Papier und Pappe.

Leisten getrennt, Einschnitt verkleidet.

Felsstrukturen erzeugt. Bodenfarbe.

Grundbegrünung erledigt.

Weidezäune gesetzt.

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