Vergleich von Flugleistungen

Für mich ist es immer schwierig, die Flugleistungen meiner Modelle zu vergleichen. Das liegt daran, dass sie sehr unterschiedlich konzipiert sind. Jedes Modell fliegt sich anders, muss anders gesteuert werden und kann bestimmte Dinge gut, andere weniger gut. Daher habe ich versucht, eine mehr objektive Beurteilungsmöglichkeit zu erhalten, um die Modelle besser vergleichen zu können.

Nahezu alle meine Modelle sind Elektrosegler. Als Maßstab kann also gelten, wie gut sie mit der zur Verfügung stehenden elektrischen Energie auskommen, sprich: Wie lange kann ich fliegen, bis der Akku leer ist? Neben Flugzeit und Akkugröße muss das Gewicht des Modells in die Vergleichsrechnung eingehen. Ich definiere die Güte eines Fliegers wie folgt:

Güte = Flugzeit in Minuten * Gewicht in kg / Akku-Energie in VAh

Die Akku-Energie berechnet sich:

Akku-Energie in VAh = Zellenanzahl * Zellenspannung in V * Kapazität in Ah

Mit "Flugzeit" ist die theoretische Flugzeit gemeint. Ich stoppe dazu die wirkliche Flugzeit und lade anschließend den Akku wieder nach, um festzustellen, welche Energie aus dem Akku entnommen worden ist. Aus diesem Wert kann ich hochrechnen, wie lange ich fliegen könnte, wenn ich den Akku ganz leer fliegen würde.

Interessant ist jetzt der Vergleich einiger meiner Modelle:

Modell Gewicht (kg) Motor/Akku Akku-Energie (VAh) Flugzeit (min) Güte
Black&White 0,45 Bürste, 6xNiCa 4,3 10 1
Brett 1 Bürste, 3xLipoly 24,4 45 1,8
Condor 1,2 Bürstenlos, 3xLipoly 24,4 45 2,2
Lilly 0,74 Bürstenlos, 3xLipoly 24,4 120 3,6
BalsaMico 0,33 Bürstenlos, 2xLipoly 6,3 37 1,9

Die Werte zeigen, dass der Condor angeblich besser fliegt, als das Brett. Dies ist allerdings nicht der Fall - die Flugleistungen sind etwa gleich. Mit dem Brett läßt es sich sogar deutlich besser in der Thermik kreisen. Ich führe den Fehler auf den besseren Wirkungsgrad des bürstenlosen Antriebs des Condors zurück. Und hier haben wir auch den Nachteil dieses Berechnungsverfahrens: Der Wirkungsgrad des Antriebs bleibt unberücksichtigt. Ein effektiverer Antrieb ergibt scheinbar bessere Flugleistungen. Auch müsste die Motorlaufzeit eigentlich von der Flugzeit abgezogen werden. Nur die reine Segelzeit ist für die Flugleistung maßgeblich. Daher sollte man die Ergebnisse lediglich als groben Anhaltswert nehmen.

Mich hat nicht überrascht, dass Lilly um Größenordnungen besser fliegt, als alle Nurflügler. Allerdings hatte ich beim BalsaMico-Testmodell nicht mit einem so guten Wert gerechnet. BalsaMico fliegt ähnlich gut wie das Brett und der Condor, obwohl er nur etwa ein Drittel der Fläche besitzt. Kleine Flieger fliegen naturgemäß schlechter als große. Ein "ausgewachsener" BalsaMico könnte also überlegene Flugleistungen haben.

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