Black&White
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Spannweite: |
750 mm |
Baubeginn: ca. 1998
"Da kam doch neulich einer mit `ner Aldi-Tüte auf `n Platz und fragte, ob er hier mal fliegen dürfe. Und dann packte er die Tüte aus, schaltete ein, warf das Ding in die Luft und flog uns damit 10 Minuten vor der Nase herum."
Solche oder ähnliche Gedanken gingen der Konstruktion vom Black&White voraus. Es ist meine erste Eigenkonstruktion. Sie sollte einfach zu bauen und, mit einem 400er-Motor ausgerüstet, sichere Steigleistungen haben. Meine bisherigen Segler "krochen" mehr oder weniger auf Höhe. Ein Brett sollte es sein, weil dies ein überschaubares Konzept ist. Als Profil wollte ich das CJ-2309 verwenden. (Zitat: aus "Nurflügelsegler ferngesteuert": "Für alle gestressten Mitbürger, die beim Modellflug vor allem Erholung suchen.") Zu guter Letzt wollte ich beachten, dass Flächen mit einem CJ-Profil aufgrund der ungünstigen Re-Zahl eine minimale Flächentiefe von 25 cm haben sollten.
Also ging ich auf Nummer sicher: 30 cm Flächetiefe, gut 22 qdm Fläche ergaben eine Spannweite von 75 cm. Oh je, was für eine Streckung! Also, kein zentrales Seitenleitwerk. Winglets würden vielleicht eine virtuelle Spannweitenerhöhung bewirken. Außerdem sieht es so mehr nach "fliegendem Brett" aus. Die kalkulierten 450g Abfluggewicht passten dann zur gewünschten Flächenbelastung von ca. 20 g/qdm und sollten kein Problem für den 400er-Motor sei. Der Rumpf wurde gerade so lang gemacht, dass die Klappluftschraube genügend Platz zum Klappen hat. Leider wurde er so eng, dass sich der Akku nicht mehr entfernen ließ, ohne den Motor auszubauen. Also habe ich den Akku im eingebauten Zustand geladen. Der Rest ist eine gewöhnliche Rippenkonstruktion komplett aus Balsa. Die Fläche wird vorne im Rumpf mit zwei Holzdübeln eingehängt und hinten mit zwei Schrauben befestigt. Jeweils zwei deswegen, weil ich ursprünglich vor hatte, eine teilbare Fläche zu bauen. Ihr wisst schon - wegen der Aldi-Tüte. Die Servos sitzen in den Flächenenden. Die Querruder sind von oben angelenkt und einfach mit Tesa angeschlagen.
Zwei 9g-Servos wurden direkt in die vorletzte Rippe eingesetzt. Sie sind durch eine rechteckige Öffnung in der Endrippe erreichbar. Über die Öffnung habe ich einfach ein Stück Tesa geklebt. Der Empfänger MPX-Pico verschwand im Wurzelbereich in der Tragfläche. Die Antenne hängt einfach hinten aus der Fläche heraus. Der Flugakku passte gerade so in den Rumpf und ist dort mit Klettband gegen Verrutschen gesichert. Der 400er-Motor wird an dem Kopfspant angeschraubt.
Als Profil würde ich heute ein etwas schnelleres bevorzugen, mit besserem Auftrieb und geringerem Widerstand. Irgendein Eppler mit S-Schlag, das CJ-3309, das "Phoenix" von Hartmut Siegmann (Aerodesign) oder ähnliches. Die Winglets dürfen auf keinen Fall kleiner sein. Hinten zwei Zentimeter mehr Höhe sollte Ruhe ins Flugbild bringen. Die Querruder könnten schmaler und länger sein. Am besten lässt man sie über die ganze Halbspannweite laufen. Dann vereinfacht sich auch der Bau der Fläche noch einmal. Die Servos könnten nach innen wandern, damit werden die Flächenenden leichter. Der Rumpf dürfte ein wenig mehr Querschnitt haben, damit ein Akkuwechsel ohne Motorausbau möglich ist. Auch brauchen Rumpf und Tragfläche nicht unbedingt trennbar sein, es sei den man möchte die erwähnte Aldi-Tüte zum Transport verwenden. Dann aber bitte auch mit teilbarer Fläche! Die Rumpfnase sollte ordentlich stabil sein. Zuletzt war vorne ordentlich viel Sekundenkleber drin und dran.
Die Papierbespannung war ein nettes Experiment. Folie macht es aber auch, sieht besserer aus, ist pflegeleichter und haltbarer.
Durch bessere Materialauswahl kann man sicher um die 50g einsparen.