Projekt Flamenco
Nurflügel-Elektrosegler

Flamenco ist mein mit Abstand ältester noch existierender Flieger. Kein anderer ist so oft repariert, umgebaut und optimiert worden. Die Flamenco-Story begann bereits im Jahre 1998. Daher gibt es hier inzwischen viel zu lesen.

Technische Daten

Spannweite:
Fläche:
Antrieb:



Akku:

Luftschraube:
Gewicht:

1550 mm
46 qdm
zuerst 480er, 7.2 V, Getriebe 1:3,45
später 1:4
noch später Typhoon-micro 15/13
jetzt BOOST 18 (Pichler)
zuerst 8 Zellen, 500 - 1600 mAh
später Lipoly 3x2100 mAh
11x8
Segler ab 700g, Elektro ab 880g

Phase 1 - die Experimentelle

Alles begann mit einem Baukasten vom Robbe-Geier, den ich 1998 als E-Version billig angeboten bekam. Nach Begutachtung der Teile und des Plans war schnell klar, das hier einige Veränderungen wünschenswert sind. Die Fläche wurde aus Transportgründen teilbar gemacht. Die Seitenleitwerksflächen in der Tragfläche wanderten an die Flächenenden und arbeiten dort als abnehmbare Winglets. Die Fläche selbst wurden voll beplankt. Auf die paar Gramm Mehrgewicht kam es jetzt auch nicht mehr an - dachte ich. Die Servos kamen nicht in den Rumpf, sondern in die Fläche und lenken die Endleistenruder direkt von oben an. Der steineschwere Rumpf und der uralte Druckantrieb wurden nicht verwendet. Statt dessen baute ich einen Rumpf aus Balsa mit normalen Zugantrieb, der zwischen die Flächenhälften gesteckt wurde. Als Antrieb wollte ich es zunächst mit einem 480er-Motor im Direktantrieb versuchen. Ein 400er-Motor, selbst mit Getriebe, erschien mir zu schwach, da das Abfluggewicht deutlich über 1 kg liegen würde.

Erste Version

Erste Version

So ausgerüstet wurden die ersten Testflüge gewagt. So richtig Freude wollte nicht aufkommen. Der Antrieb zog eine Menge Strom, doch die Steigleistungen ließen zu wünschen übrig. Ebenso die Flugzeiten. Nach 1 bis 2 Minuten war der Flieger wieder am Boden. Der erste 480er-Motor hielt nur ein paar Starts durch. Ein teurer "Race" BB brachte keine Besserung der Steiggeschwindigkeit. Das Flugverhalten war schwammig und wackelig. Aufgrund des Flugbildes und der gelb-roten Folienbespannung taufte meine Frau das Teil kurzerhand auf "Flamenco", weil er mehr durch die Luft tänzelt, als gleitet. Außerdem hatte ich ständig mit dem Schwerpunkt zu kämpfen. Der Rumpf war etwas zu kurz kalkuliert. Motor und Akku brachten nicht genügend Gewicht nach vorne und ich hatte keine Lust, auch noch zusätzlich Blei anzubringen. Irgendwann im Landeanflug ging er dann blitzartig auf die Nase und schlug hart in die Wiese ein. Ergebnis: Rumpf in Trümmern, der Rest unbeschädigt. Ich war fast dankbar dafür! Jetzt musste ein neuer Rumpf her. Er wurde 2 cm länger, stabiler und leider auch etwas schwerer. Das Schwerpunktproblem war gelöst, das Antriebsproblem dauerte noch eine Weile. Nach Versuchen mit 400er-Motoren, 1:4 Getriebe und 8 bis 12 Zellen bin ich schließlich wieder beim 480er gelandet - mit 1:3,45 Getriebe und großer Luftschraube.

Steigleistung und Flugzeiten von 5 bis 10 Minuten konnte man jetzt gelten lassen. Das Handling war OK. So richtig Vertrauen kam aber nicht auf. Dafür hatte ich zuviel herumexperimentieren müssen.

Auf einem der letzten Testflüge vor dem 1. Treffen der IG-Nurflügel Schweiz 1999 passierte es dann: Ein Modellfliegerkollege meinte zu mir: "Stich' ihn doch einmal an, damit du siehst, ob der Schwerpunkt wirklich richtig liegt." Also stach ich an. Kaum hatte der Flügel etwas mehr Fahrt aufgenommen, da zerlegte er sich in der Luft. Die Teile segelten aus großer Höhe mehr oder weniger langsam zu Boden. Seitdem benutze ich keine Buchenstäbe mehr als Flächenverbinder! Statt dessen sind jetzt Kohlefaserrohre eingebaut. Die Begutachtung des Schadens ergab, dass nur die rechte Flächenhälfte vorne im Wurzelbereich geflickt werden musste. In Eile wurde ausgebessert und ein Testflug gemacht. Auf dem Bild kann man die reparierten Stellen gut erkennen. Ich konnte auf die Schnelle keine rote Folie besorgen. Also habe ich mit gelber ausgebessert. Dann ging es zum NF-Treffen.

leicht geflickt

Zweite Version

Auf diesem Treffen folgte dann die Katastrophe. Beim Kurven am Hang hatte ich den Abstand zu der Hochspannungsleitung überschätzt. Der Flieger traf mit der hängenden rechten Fläche die Leitung. Der Draht rasierte durch die Fläche bis fast zur Endleiste. Der Flieger drehte sich blitzartig um den Draht, wobei die Flügelhälfte auf der Außenbahn und der Rumpf durch die Fliehkraft weggeschleudert wurden. Was nun? Flieger im Eimer, eine Flächenhälfte hing noch in der Leitung. Wie bekommt man die wieder herunter? Den Mast zu erklettern, kommt nicht in Frage. Es ging mir dabei weniger um das Servo, dass noch in der Fläche steckte. Irgendwie war es kein gutes Gefühl, dort wieder wegfahren zu müssen und eine wenig Balsa und Plaste in einer Schweizer Hochspannungsleitung zurück zu lassen. Schließlich warfen Eugen und ich mit Steinen nach dem Rest, in der Hoffnung, bei einem Treffer würde der Rest auseinander brechen. Eugen erzielte dann die gewünschte Wirkung.

Im Draht

Im Draht

Unter Strom

Unter Strom

Restmüll

Restmüll

Rekonstruktion

Rekonstruktion

Phase 2 - auferstanden aus Ruinen

Somit stand ein Neubau der Fläche auf dem Plan. Der Rumpf war unbeschädigt geblieben. Der Flächengrundriss wurde übernommen. Die Querruder laufen jetzt nicht mehr über die gesamte Spannweite, sondern vom Flächenende bis etwa die Hälfte. Als Profil wurde das CJ-3309 verwendet, dass gute Thermikeigenschaften auch bei etwas höherer Flächenbelastung verspricht. Dieser Flieger hat jetzt, außer dem Flächengrundriss, nichts mehr mit dem ursprünglichen Robbe-Geier gemein.

Außerdem wurde beim Bau sehr auf ein geringes Gewicht geachtet. Erreicht wurde das durch Materialauswahl und Verzicht auf Festigkeit, was sich im Laufe der Jahre als keine gute Entscheidung erwies. Jedoch konnten so 200g Gewicht zunächst eingespart werden. Leider tauchte wieder das Schwerpunktproblem auf, jetzt aber mit umgekehrten Vorzeichen! Weil die Flächen viel leichter waren, bringen sie auch weniger Gewicht hinter den Schwerpunkt. Ergebnis: kopflastig. Verflixt! Um den Schwerpunkt halbwegs einstellen zu können, durfte nur ein kleiner 500er Akku verwendet werden, der, soweit es geht, nach hinten geschoben werden musste. Auch dann war es noch notwendig, hinten ein Stück Blei "aufzuschnallen". Damit war der Flieger zwar schön leicht, aber die Flugzeit ohne Thermikeinfluss war wieder recht bescheiden. Nach ein paar Flügen war klar: Es muss wieder ein neuer Rumpf her. Für die Übergangszeit wurde kurzerhand der Antrieb ausgebaut und eine Schleppkupplung eingebaut. Als reiner Segler ergab sich die tolle Flächenbelastung von 15 g/qdm. Das versprach, einen guten Thermiksegler abzugeben. Der erste Schleppflug war auch mein erster Schleppflug überhaupt (und auch der erste für den Schlepperpiloten). Der Schleppflieger zog den Nuri mit einem Affentempo durch die Luft. Flamenco reagierte giftig auf die kleinsten Steuerbefehle, so hatte ich Mühe, in der richtigen Position hinter der Schleppmaschine zu bleiben. Als er sich blitzartig auf den Rücken drehte, klinkte ich sicherheitshalber aus. Zum Glück passierte das schon in großer Höhe. Nach ein paar schwungvollen Schleifen hatte ich dann oben und unten aussortiert (und einiges der Höhe wieder verloren). Mein Adrenalinspiegel sank wieder auf normale Werte. Thermik war an diesem Tage nicht. Es stellte sich heraus, dass die Sinkgeschwindigkeit gut war. Die Fluggeschwindigkeit ist recht gering, was ja auch zu erwartet war. Es ergab sich trotz der geringen Flächenbelastung kein besonders guter Gleitwinkel. Bei bereits etwas Wind muss sehr vorausschauend geflogen werden, um den Landeplatz auch zu erreichen.

Mit Schleppkupplung

Schleppversion

Leider habe ich nur relativ wenig Flüge auf diese Weise machen können. Man braucht ja immer eine Schleppmaschine und einen Piloten, der auch Lust zum Schleppen hat. Somit hatte ich schnell das Bedürfnis, wieder unabhängig starten zu können.

Phase 3 - die Erfolgreiche

Plan Heute (2001)

Version 2001

Inzwischen war es Ende 2000. Diesmal sollte es ein praktischer Dreiteiler werden, den man mal eben schnell zusammen stecken kann, aus wenig Einzelteilen besteht und kein Werkzeug zum Zusammensetzen braucht. Der Rumpf sollte groß genug sein, um große wie kleine Akkus zur Schwerpunkteinstellung gut hin und her schieben zu können.

Die Flächen wurden wiederverwendet. Statt der Winglets wurde ein Randbogen als Flächenabschluss angeschraubt. Ein Rückbau zur "Geier-Form" mit Schlepp-Rumpf wäre damit jederzeit möglich gewesen. Bei der Form von Rumpf und Leitwerksflosse habe ich mich von den Brettentwürfen von Robert Schweissgut (Top-Fun, Cosmopolit, Flirt, Samson) inspirieren lassen. Die Fläche wurde leicht geschränkt (hingebügelt).

Schon nach den ersten beiden Flügen war mir klar: Dies hier ist ein ganz anderes Flugzeug. Das schwammige Verhalten ist völlig verschwunden. Der Flieger reagiert direkt und neutral auf alle Steuerbefehle und lässt sich präzise steuern. Steigleistung, Gleitwinkel und Sinken sind gut. Höhenruder kann man, wenn man es ganz langsam macht, bis zum Anschlag durchziehen. Der Flieger geht dann in einen Sackflug über, ohne groß zu pumpen. Damit ist bei Landeanflügen kein Abkippen zu befürchten. Die Schränkung tut hier scheinbar ihre Wirkung. Zum ersten Mal war ich mit dem Verhalten wirklich zufrieden. Zum Kurvenfliegen muss etwas gezogen werden, das ist bei fliegenden Brettern aber normal. Zieht man kräftiger, macht der Flieger fast auf der Stelle kehrt. Steilspiralen können ohne viel Höhenverlust geflogen werden. Dabei lässt es sich fast auf der Flügelspitze drehen. Kein Trudeln, kein Abreißen. Ich freute mich auf die wärmere Jahreszeit und war gespannt auf das Thermikverhalten.

Hier noch ein paar Bilder vom Fliegen am 1. April 2001.

Im Flug Im Flug Im Flug

Da ich 2001 wieder auf 's "flache Land" gezogen war, wurde eine hohe Akkuzuladung wieder wichtig und ich wollte 3000er-NiMH-Zellen ausprobieren. Diese Pläne haben sich nicht verwirklicht. Statt dessen habe ich mir ein Variometer angeschafft. Seitdem sind lange Flüge auch ohne lange Motorlaufzeiten möglich. Die Akkukapazität konnte wieder sinken.

Auch hatte ich so meine Bedenken wegen der doch recht leicht gebauten (und damit zerbrechlichen) Flächen. Steckung und Holm könnte schon ein paar Verstärkungen gebrauchen. Irgendwelche Kunstflugfiguren habe ich deshalb bleiben lassen, obwohl das Handling dazu verleitet.

Phase 4 - die Abgelegte

Im Jahre 2002 habe ich das Brett gebaut, für das Flamenco den Elektro-Rumpf hergeben musste. Dieser bekam ein bewegliches Seitenruder angeflanscht und war bis 2010 ausschließlich mit dem Brett unterwegs. Die übrig gebliebenen Flamenco-Flächen hatten nur noch den Seglerrumpf zur Verfügung (der mit der Schleppkupplung, siehe oben). Dafür bekam dieser ebenfalls eine zentrale Flosse. Nur: Wann hat man schon mal einen Schlepper zur Hand? Und wann braucht man schon einmal einen reinen Segler, wenn man in der Ebene wohnt? Hochstart per Gummi? Auf diese Weise habe ich noch nie Thermikanschluss gefunden! Die Schleppkupplung wurde irgendwann wieder ausgebaut, als dessen Servo benötigt wurde. Flamenco ist nur noch zu den Nurflügler-Treffen der IG Nurflügel Schweiz geflogen, wenn überhaupt. Hier gelangen Toni Bäuerle ein paar schöne Bilder (Danke Toni). Die trostlose Lage änderte sich erst 2010, als ich einen Versuchsträger für eine neu anzuschaffende 2,4 GHz Anlage brauchte.

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Phase 5 - die Modernisierte

Inzwischen schrieben wir 2010. Die Zeit der bürstenlosen Außenläufer, der Lipoly-Zellen und der 2,4 GHz Anlagen hatte begonnen. Besonders letztere hatten es mir angetan. Fliegen zu können, ohne befürchten zu müssen, dass ein anderer Modellflieger hinter dem Hügel auf der gleichen Frequenz funkt, war mir wichtig geworden.

Kurzerhand bestellte ich eine solche Anlage, war überrascht, wie preiswert die inzwischen geworden sind, und orderte gleichzeitig den Antrieb vom Condor noch einmal - einen Typhoon-micro + Steller. Als Flugakkus werden die Lipolis verwendet, mit denen auch Condor, Brett und Lilly fliegen. Zufällig wurde zeitgleich der alte Elektro-Rumpf frei (siehe Brett reloaded), der die Jahre vorher fleißig im Brett seinen Dienst tat. Somit konnte der Rumpf wieder mit den Flamenco-Flächen betrieben werden.

Vor dem Tausch des Rumpfes vom Brett zurück zu den Flamenco-Flächen wurden die Flächen und der Segler-Rumpf noch für ein Experiment verwendet. Ich wollte wissen, ob ein Micro-Rex 220 einen 750g schweren Nurflügler sicher auf Höhe bringen kann. Für Lilly reicht die Leistung. Reicht sie aber auch für einen Brettflieger? Also wurde dieser kleine Motor in die Spitze des Segler-Rumpfes gesetzt und der Propeller von der Lilly ausgeborgt. Der Test verlief erfolgreich. Die Leistung des Motors ist mehr als ausreichend. Damit stand auch dem Abspecken vom Brett nichts mehr im Wege.

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Auch die Modernisierung von Flamenco war ein voller Erfolg. Er steigt seit dem steil in den Himmel, gleitet zügig, fliegt eigenstabil und lässt sich gut manövrieren. Einen Strömungsabriss scheint er nicht zu kennen. Die Reaktion auf das Höhenruder kommt heftig, aber nicht giftig. Ein wenig beigemischte Expo brachte Bessserung. Gekreist werden kann fast auf der Flügelspitze. Wenn es sein muss, kann auch sehr schnell geflogen werden. Bei den Testflügen im Juli 2010 herrschte absolute Windstille. Zur Landung musste laaaaaang angeflogen werden, denn trotz fast vollständig gezogenen Höhenruder ist der Gleitwinkel enorm.

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Allerdings: Die neu erflogene Schwerpunktlage gibt mir zu denken. Der Schwerpunkt liegt bei 120 mm, von der Nasenleiste aus gemessen. Der Computer sagt mir ein Stabilitätsmaß von 2,5 % (Neutralpunkt bei 127 mm) und einen Auftriebsbeiwert Ca von über 1,5. Dieser Ca-Wert kann aber nicht stimmen, denn erstens gleitet der Flieger dafür zu schnell, und zweites ist das Profil gar nicht in der Lage, einen so hohen Auftrieb zu erzeugen. Daher habe ich mit den Profildaten ein wenig herumgespielt. Für das CJ-3309 wird ein Nullmomentenbeiwert cm0 von 0,038 angegeben. Wenn ich den Auftriebsbeiwert mit 0,8 annehme, ergibt sich jedoch ein Nullmomentenbeiwert von 0,02. Das wäre recht klein. Die Stabilität um die Querachse ist jedoch gut. Sehr seltsam!

Ein paar Restarbeiten waren 2010 nach den Testflügen noch zu tun. Motorsturz etwas reduzieren, Motorbelüftung verbessern, Steckverbinder der Servoleitungen im Rumpf festharzen, Empfänger endgültig fixieren und ein paar optische Retuschen. Danach hatte ich einen Flieger für (fast) jede Wetterlage, der sich mit wenigen Handgriffen zusammenstecken läßt und einen leichten und ökonomischen Antrieb besitzt. Ein idealer Urlaubs-, Wochendend- und Feierabendflieger. Und so wird er seitdem auch benutzt.

Technische Daten, September 2015

Antrieb:
Luftschraube:
Gewicht:

Typhoon-micro 15/13, Lipoly 3x2100 mAh
10x8
880g

Flamenco hat sich seit der Modernisierung als unkompliziert und universell einsetzbar erwiesen. Immer dann, wenn meine inzwischen knappe Zeit für den Modellflug es erlaubte, bin ich ihn gerne geflogen. Im September 2015 habe ich den Bau eines Nachfolgers begonnen.

Statt eines Nachrufs

Am 30. März 2019 war schönes Flugwetter und strahlend blauer Himmel. Kein Wölkchen vor der Sonne. Was mich geritten hatte, durch diese Sonne zu fliegen, weiß ich bis heute nicht. Jedenfalls kam Flamenco eine ganze Zeit nicht wieder heraus. Auf einmal fingen Spaziergänger an zu rufen und wild zu gestikulieren. "Höhe 32 Meter" war das letzte, was mir die Vario-Stimme verkündete. Dann war Stille im Ohrhörer. Zum Glück konnten mir die Spaziergänger recht genau die Stelle des Absturzes beschreiben. Nach kurzer Suche hab' ich ihn gefunden.

Ich brauchte bis Oktober, um den Entschluss zu fassen: Flamenco wird wieder fliegen. Ja!

Der Rumpf war relativ schnell wiederhergestellt. Die Bruchstellen konnte ich mit ausgiebig Leim wieder zusammendrücken. Das herausgebrochen Stück Tragfläche war dagegen schwierig zu flicken. Ich musste neue Teilrippen herstellen, Nasenleiste und Beplankung anbringen und alles in Form schleifen. Die ursprüngliche Profilform werde ich nur in etwa getroffen haben. Fürs Fliegen muss es so reichen. Auch nach dem Aufbringen der Folie erkennt man den Schaden noch am Flicken an der linken Tragfläche.

Zwischen November 2019 und Februar 2020 mussten die Restaurationsarbeiten ruhen. Anfang März, also fast ein Jahr nach dem "Vorfall", war Flamenco wieder flugbereit. Nur die noch fehlenden Deckel für den Rumpf habe ich nicht wieder finden können und habe kurzerhand neue gebaut. Auf Wetter brauchte ich nicht lange zu warten. Mitte März und inmitten der Corona-Krise flog Flamenco, als hätte er nur darauf gewartet, wieder Luft unter die Tragfläche zu bekommen.