N-RE-Treffen in Volkach 1.-3.11.2024 aus Neuntals Sicht

Eigentlich waren wir ja nur Gäste bei FREMO Great-britN, dem britischen Zweig von N-RE. Da der Saal im Pfarrheim in Volkach jedoch Platz für ein weiteres überschaubares Modul-Arrangement bot, bekamen die "Kontinental-Bahner" das Angebot, einen Teil des Raumes für ein eigenes Arrangement nutzen zu können, welches dankend angenommen wurde.

Eine eingleisige Strecke führte vom Schattenbahnhof Reinhardshausen über den Zwischenbahnhof Unterhausen zu Endbahnhof Neuntal. Klingt langweilig. War es nicht.

Was für mich den Betrieb so interessant machte, war vor allem der von Michael entwickelte ausgefeilte Fahrplan und die erweiterte "Umgebung" von Neuntal. In Neuntal waren als Satelliten der Hafen (Kai 4), Chemieanlagenbau (CAB) und das Auslieferlager (AuLa) angeschlossen, von denen die beiden letztgenannten eher als Ladestellen von Neuntal betrieben wurden, während der Hafen als autonome Einheit fungierte. Züge von und zum Hafen mussten in Neuntal Kopf machen.

Gespielt wurde ein Betrieb um das Jahr 1971 herum, also Diesel und ein Dampfer. Michaels Fahrplan schaffte den Spagat, Neuntals Möglichkeiten auszunutzen, ohne jedoch den Bahnhof zu überlasten. Dabei wurde Neuntals Kernkompetenz, nämlich die Behandlung von Personenverkehr, gut ins Spiel gebracht. Es wurden Personenzüge umgebildet, Verstärkungsgruppen ein- und ausgestellt, Eilgut- und Post-Frachten behandelt und zwischendrin der bescheidene Güterverkehr abgewickelt. Und dazwischen immer mit dabei die Hafenzüge. Ich kann sagen, dass dieser Fahrplan der beste war, den Neuntal je gesehen hat. Im praktischen Betrieb hat der Fahrplan dann auch gut funktioniert. Bezüglich des Güterverkehrs wurden Neuntal, AuLa und CAB angemessen bedient.

Unterhausen mit seinen drei langen Durchfahrtsgleisen und vielen Ladestellen ist für sich bereits für interessanten Personen- und Frachtverkehr gut. Hinzu kam noch das dicht daran angeschlossenen THW-Depot (ex. BW-Depot). Somit ist auch Unterhausen sehr artgerecht betrieben worden.

Zur Technik reichen eigentlich 2 Worte aus: Hat funktioniert. Unterhausen wurde von Karstens neuen Einfahrtssignalen gedeckt. An Neuntal wurden erstmals die bereits seit Beginn an im Bedienpult vorgesehenen 2 Einfahrtssignale verwendet. Das eine deckte die Einfahrt aus Richtung Unterhausen, das andere die Einfahrt vom Hafen. AuLas Abzweigweiche wurde nach langer Zeit wieder per Adapter als tatsächlichen Abzweig verwendet. Und dann waren da noch eine Reihe neuer Streckenmodule, die allesamt unauffällig ihren Dienst taten.

Leider nicht ganz selbstverständlich bei N-RE: Bis auf ein paar unfertige Flecken im Hafen waren alle Module weitestgehend fertig gestaltet. Selbst die neuen Module! Diesmal also keine der sonst häufig anzutreffenden weitläufigen Sperrholzflächen.

Soweit zum technischen Teil des Treffens. Was die die Stimmung angeht: Es war ein Treffen, das vom Spaßfaktor her bei mir auf den vorderen Plätzen liegt, wenn nicht sogar ganz vorne. Vielen Dank an alle Beteiligten. Einen ganz besonderen Dank an Markus für alles, was ich hier nicht schaffe aufzuzählen. Und an seine Eltern im Hintergrund. Ebenfalls einen besonderen Dank an Michael für den genannte Fahrplan.

Ich hätte sehr gerne noch einen Tag drangehängt.

Nachtrag:

Auf dem Treffen wurde ich auf die von mir benutzte BfO in Neuntal angesprochen. Hier einige Erläuterungen dazu:

Rechtzeitig vor dem Treffen schaue ich mir den Fahrplan und die von XPLN generierte BfO an, um den Fahrplan zu verstehen, um ggf. Fragen stellen zu können und um eine Arbeits-BfO zu erstellen, die ich dann auf dem Treffen benutze. Grund dafür ist, dass die von XPLN generierte BfO für mich nicht intuitiv ist. Ein einzelner Zug in Neuntal hat darin u.U. 4 Zeilen. Dies liegt angeblich daran, weil Neuntal ein Kopfbahnhof ist. Ich editiere diese BfO in folgender Weise:

  1. Ich entferne die Spalten ganz rechts, die zum Abkreuzen der Züge gedacht sind. Ich brauche diese nicht, da der Zettel an der Halterung vom Bahnhofsschild angeklemmt wird.
  2. Ich entferne Zeilen bis für jeden Zug nur noch eine Zeile übrig ist. Dabei muss ich aufpassen, dass ich die Zeilen mit der echten Zeit für Ankunft oder Abfahrt erwische und ich keine wichtigen Bemerkungen verliere.
  3. Ich lösche bei ankommenden Zügen die Abfahrtszeit und bei abfahrenden Zügen die Ankunftszeit.
  4. Ich ergänze die Bemerkungen mit eigenen Hinweisen, vor allem welche Lok auf welchen Zug übergeht und von welchem Gleis ggf. auf welches umgesetzt wird.
  5. Wird umgesetzt, ergänze ich das auch in der Spalte "Gleis".
  6. Ich hinterlege in den Bemerkungen die Zugnummern (grau) damit ich schneller finde, welcher Zug auf welchen übergeht. Gleiches für Umsetzgleise.
  7. Ich sortiere die Zeilen nach der richtigen Reihenfolge der Zugbewegungen.
  8. Ich optimiere Spaltenbreite und Seiten-Layout.
  9. Wenn ein gedrucktes A4-Blatt nicht ausreicht, klebe ich zwei zusammen. Wird der Papierstreifen zu lang, teile ich Vormittag und Nachmittag auf jeweils ein Blatt.
  10. Ich verbinde auf dem Ausdruck Zugübergänge (die grau hinterlegten) mit Bleistiftstrichen damit ich diese schneller finde.
  11. Ich füge während des Treffens handschriftlich Korrekturen und Ergänzungen hinzu.

Das Ergebnis ist eine sehr kompakte Darstellung des Betriebsablaufs, so wie ich es verstehe. Der Ausdruck wird in Sichtweite an die Halterung vom Bahnhofsschild geklemmt. Wenn man einen Zeiger für die Abarbeitung benötigt, kann man eine zusätzliche Klemme benutzen. Hier die originale BfO aus XPLN und meine Arbeits-BfO, noch einmal nachkorrigiert und mit handschriftlichen Teilen (blaue Schrift) ergänzt.

Von XPLN generiert
Editierte Arbeits-BfO
Ausdruck mit Ergänzungen vom Treffen

Bildergalerie(n)

Leider habe ich nur wenige Bilder machen können. Andere waren da fleißiger.

Bildergalerie von Jörg
Bildergalerie von Markus
Filmbericht von Markus
Führerstandsmitfahrt über das britische Arrangement von Markus
Bildergalerie vom britischen Teil von Matthias

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