Ruder

Der Text zu den Bildern entstand erst 2 Jahre nach dem Bau des Ruders. So etwas ist nie gut, da die Erinnerung im Laufe der Zeit immer schlechter wird. Das Ruder besitzt in der Mitte eine sogenannte "Costa-Birne" (im Folgenden nur noch "Birne" genannt), die Verwirbelungen durch den direkt davor sitzenden Propeller glätten soll, und somit die Ruderwirksamkeit verbessert. Die Ruderfläche selbst ist profiliert wie eine Flugzeugtragfläche. Bild 2 zeigt die Zeichnung dazu.

Zunächst habe ich versucht, das Ruder aus Polystyrol zu fräsen (Bild 1), vor allem auch aus Gewichtsgründen. Die beiden Halbprofile habe ich per stufenweise Abtragung einer Polystyrolplatte gefräst und danach mit Schleifpapier die Stufen egalisiert. Für die 1 mm starke Ruderachse wurde vorher eine 0,5 mm tiefe Nut auf der anderen Seite eingefräst. Die fertigen Teile wurden zusammengeklebt und das so betriebsbereite Ruder eingebaut. Funktionierte soweit. Die Birne wollte ich aus Polystyrol drehen nf fräsen und irgendwie auf die Seiten des Blattes aufkleben. Ich erspare hier die Details - es hat nicht funktioniert. Das Ruder habe ich letztendlich noch einmal gebaut, diesmal aus Messing.

Zunächst die Erläuterung für Bild 3. Wir haben es mit drei verschiedenen profilähnlichen Umrissen zu tun. Die weiße Linie zeigt das Profil des Ruderblattes. Daraus kann die Tiefenzustellung des Fräsers ermittelt werden. Die rote Linie ist die Außenkontur der Birne. Danach wird die Birnenform auf der Drehmaschine hergestellt. Die Birne kommt im "Inneren" des Ruderblattes "zu liegen". Die Schnittfläche zwischen Birnenoberfläche und Ruderblatt ist die Öffnung im Ruderblatt, in die die Birne eingesetzt (eingelötet) wird. Dies zeigt die grüne Linie. Bild 4 zeigt noch einmal das Profil des Ruderblattes, diesmal mit den tatsächlichen Fräsabständen.

In den Bilder 5 und 6 wird das Ruderblatt profiliert. Dies ist dieselbe Technik, wie schon in der Polystyrol-Variante. Die Stufen wurden anschließend wieder vorsichtig mit Feile und Schleifpapier geglättet (Bild 7) und erst danach die Ruderhälfte aus dem Blech getrennt (Bild 8). Im Bild 10 ist die fertig gedrehte Birne zu sehen. Sie wurde anhand der roten Linie in Bild 3 erst stufenweise gedreht (Bild 9) und dann wurden per Dreikantschaber die Stufen "weggestichelt".

Das Einfräsen der Öffnung für die Birne war recht mühselig und musste per Hand erfolgen (Bilder 11 bis 13). Im Bild 12 sieht man, dass die Birne an der richtigen Stelle eine Querbohrung für die Ruderachse erhalten hat und man erkennt auch die Nut für die Ruderachse an die Innenseite der Ruderblatthälften. In Bild 14 ist es dann geschafft, die Birne liegt im Ruder. Ich war zunächst skeptisch, ob das Blatt nicht doch verpfuscht hatte.

Bild 15 ist der Zustand nach dem Verlöten der Teile mit reichlich Zinn. Es folgte langwieriges Verputzen, Glätten und Polieren. Mit dem Ergebnis war ich dann doch zufrieden (Bild 16). Nach dem Spritzen des Ruders (leider kein Bild) stellte sich heraus, dass die Zufriedenheit berechtigt war.


Bild 1

Bild 2

Bild 3


Bild 4

Bild 5

Bild 6

Bild 7

Bild 8

Bild 9

Bild 10

Bild 11

Bild 12

Bild 13

Bild 14

Bild 15

Bild 16